Digitalisierungszentrum und Universität Halle-Wittenberg begleiten Seniorenhilfe Zeitz auf dem Weg zur digitalen Transformation
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 03.02.2025
Digitalisierung spielt auch in Pflegeeinrichtungen eine immer größere Rolle. Angesichts des Fachkräftemangels suchen viele Einrichtungen nach digitalen Lösungen, um ihre Prozesse effizienter zu gestalten. Ein innovatives Projekt, das die digitale Transformation in der Seniorenhilfe Zeitz vorantreibt, ist DiTiP – Digitale Transformation in Pflegeeinrichtungen. Das Forschungsprojekt wurde Anfang 2023 von der Stadt Zeitz, der Seniorenhilfe Zeitz und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ins Leben gerufen. Das Digitalisierungszentrum Zeitz hat maßgeblich am Beantragungsprozess mitgewirkt.
Arbeits- und Lebensqualität in Pflegeeinrichtungen verbessern
Ziel von DiTiP ist es, Pflegeeinrichtungen der Seniorenhilfe Zeitz bei der digitalen Transformation zu unterstützen. „Dabei geht es insbesondere um die intelligente Verknüpfung von Menschen, Computern und Arbeitsprozessen, um sowohl die Arbeitsqualität der Mitarbeitenden als auch die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern.“, erklärt Julia Schlesinger, die das Projekt medienpädagogisch betreut. Hierfür entwickelt das Projektteam in enger Abstimmung mit dem Pflegepersonal digitale Werkzeuge zur zielgerichteten IT-Unterstützung. Außerdem bietet es Beratungsgespräche und Schulungen an, um Pflegekräfte bestmöglich auf die digitale Transformation vorzubereiten und zu qualifizieren. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist im Bündnis der Translationsregion für die digitale Gesundheitsversorgung organisiert.
Touren- und Personalplan dank intelligenter Softwarelösung
Erste Meilensteine wurden bereits umgesetzt. So entwickelten Forscherinnen und Forscher der MLU ein digitales Werkzeug, welche Arbeitsabläufe in den Einrichtungen mithilfe von künstlicher Intelligenz niedrigschwellig modelliert – eine Voraussetzung, um aktuelle Abläufe zu analysieren und zu verstehen. Aus solchen Analysen können potenzielle Maßnahmen und Empfehlungen zur Prozessoptimierung abgeleitet werden.
Außerdem implementierte die Seniorenhilfe Zeitz eine Softwarelösung, welche pflegerelevante Informationen der Bewohnerinnen und Bewohner digital in einer Maßnahmenplanung erfasst. Die Software verknüpft diese Informationen intelligent und entwickelt daraus einen strukturierten Tourenplan für das Pflegepersonal. Auf diese Weise können Pflegekräfte alle aktuell zu erledigenden pflegerischen Aufgaben auf einen Blick einsehen und sukzessive abarbeiten. Die Pflege- und Leistungsdokumentation erfolgt dabei vorrangig mobil und intuitiv am Pflegeplatz des jeweiligen Bewohners, was sowohl Zeit als auch Arbeitsaufwand spart und Freiräume für andere Tätigkeiten schafft.
Die Seniorenhilfe nutzt die Softwarelösung auch für die vollautomatisierte Personaleinsatzplanung. Dabei werden Arbeitszeitregelungen, Wunschdienste sowie andere Kriterien berücksichtigt, um in kurzer Zeit einen maßgeschneiderten Planvorschlag zu generieren. Die Letztprüfung und Freigabe erfolgt durch die Pflegedienstleitung. Aktuell wird die Software im Haus am Lindenplatz in Zeitz getestet und eine Vielzahl an positiven Ergebnissen liegt bereits vor. So werden 2025 weitere Einrichtungen der Seniorenhilfe mit der neuen Software arbeiten.
Pflegekräfte stehen den digitalen Veränderungen neugierig gegenüber
Doch wie sehen die Mitarbeitenden der Seniorenhilfe die Veränderungen? „Viele Pflegekräfte sind natürlich erst einmal skeptisch, aber auch aufgeschlossen und neugierig bezüglich der Aussicht auf Arbeitsentlastung.“, sagt Schlesinger. Die nächsten Projektschritte umfassen die Planung und Umsetzung weiterer Qualifizierungsangebote für die Pflegekräfte sowie die Weiterentwicklung der digitalen Werkzeuge, um spezifische Rahmenbedingungen in den Pflegeinrichtungen besser erfassen und umsetzen zu können. DiTiP wird bis Ende 2025 von der Stadt Zeitz mitgetragen und verantwortet. Das Projekt fördert die Digitalisierung in Pflegeeinrichtungen und trägt so zur optimalen Strukturierung der Arbeitsabläufe und Dokumentation bei, was im Ergebnis ein wichtiger Beitrag zur bestmöglichen Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen darstellt.
Quelle: Stadt Zeitz