Sagenweg Schnaudertal - Alte Sagen auf neuem Rundweg wieder zum Leben erweckt
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 30.06.2023
Zeitz wird zukünftig als zentraler Ort des Mitteldeutschen Reviers die Herausforderungen meistern, um mit seiner vielseitigen Kulturlandschaft, den Bergbaufolgelandschaften sowie mit hoher Umwelt-, Lebens- und Wohnqualität, für Tourismus und Naherholung gleichermaßen anziehend zu sein. Die vielfältigen Kultur- und Tourismusangebote zwischen Tradition und Moderne, Landschaft, Genuss und Gesundheit machen die Region als Lebens – und Urlaubsort über die Grenzen des Mitteldeutschen Reviers hinaus attraktiv.
Zahlreiche Angebote in Zeitz und seinen Ortschaften haben bereits bewiesen, dass es viel zu entdecken und zu erleben gibt und sich ein Ausflug, egal ob Einheimisch oder Gast, lohnt. Mit dem am 30. Juni eröffneten „Sagenweg Schnaudertal“ wird die Region jetzt um ein weiteres Highlight erweitert, welches nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Spannende Sagen und Geschichten rund um die Vergangenheit im Schnaudertal gibt es viele und um diese wieder zum Leben zu erwecken, hat die Stadt Zeitz in Zusammenarbeit mit den Heimatvereinen der Gemeinden Geußnitz, Würchwitz und Kayna sowie Luise Worms von Lumographics, den „Sagenweg Schnaudertal“ entwickelt und umgesetzt.
Ziel ist es, den Zeiterinnen und Zeitzern sowie allen Gästen die Sagen und Legenden der Region und den Lebensraum näher zu bringen. Mit dem Bewahren von Wissen, in unserem Fall, dass der Sagen und Geschichten der Region, wird ein wichtiger Beitrag für die verantwortungsvolle Gestaltung der Zukunft als Teil der touristischen Angebote erreicht. Durch die unkomplizierte und engagierte Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte dieses tolle sowie informative Projekt umgesetzt werden,
erklärt Maria Fischer, die Leiterin des Sachgebietes Kultur und Tourismus.
Das Land Sachsen-Anhalt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die zahlreichen Heimatvereine und Initiativen zu unterstützen, die sich ehrenamtlich dafür einsetzen, die reichen Traditionen und das Erbe des Landes Sachsen-Anhalt zu entdecken, zu erhalten und zu pflegen. Auf diese Weise konnte auch ein Beitrag dazu geleistet werden, den Begriff der Heimat in Sachsen-Anhalt für die Bevölkerung zeitgemäß und positiv erlebbar zu machen. Dieses Ziel verfolgt auch die Stadt Zeitz und wollte hier Unterstützung leisten. So wurde unter Federführung des Sachgebietes Kultur und Tourismus der Stadt Zeitz eine AG ins Leben gerufen, welche sich regelmäßig traf um die Fortschritte und Aktivitäten zum Ausbau des Sagenweges abzustimmen und um die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Akteure in den Ortsteilen zu unterstützen.
Entlang des Weges verfolgte man das Ziel, die Rast- und Sagenplätze attraktiv und besucherfreundlich auszubauen. Hierfür wurden 3 Stationen mit Sitzgruppen und Infotafeln sowie 8 weitere Stationen des Rad- und Wanderweges mit Informationstafeln zu einzelnen Sagen ausgestattet. An drei weiteren Stationen werden mittels einer Tafel die Sagentexte präsentiert. Die Wegeführung wurde in dieser Streckenführung nach einem sorgfältigen Auswahlprozess mit dem Sachgebietsleiter Öffentliches Grün/ Baumschutz, Thomas Suk, ausgewählt und für die weitere Umsetzung festgelegt. Die Vereine hatten sich in Vorbereitung des Vorhabens mit der Festlegung der Stationen und der Sagen intensiv beschäftigt und wurden im Gestaltungsprozess präzisiert.
Neben Gestaltung, Anfertigung und Aufstellung der Sitzgruppen und Infotafeln wurde die Rad- und Wanderwegbeschilderung des Sagenweges mit dem Naturparkverein Saale-Unstrut-Triasland vorbereitet, die Webpräsenz unter www.sagen-schnaudertal.de umgesetzt und ein barrierefreies Informationssystem installiert, so dass alle Informationen zum Sagenweg über QR-Codes als Hörspiel abrufbar sind. Die Benutzerinnen und Benutzer erhalten auf der Plattform ausreichende Hinweise und Informationen zum Sagenweg-Schnaudertal. Auch bietet eine interaktive Karte auf der Web-Seite eine weitere Orientierungshilfe. Der Sagenweg ist barrierearm und kann somit von Gehbehinderten, Familien mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrern genutzt werden.
Zudem hat der Verein Drei Eichen e.V. dafür Sorge getragen, dass der „Sagenweg Schnaudertal“ ab sofort über die Komoot-APP (Link funktioniert nur mit der App) abrufbar ist und über die kostenfreie App „Smart Guide“ angeboten wird. Die App ermöglicht auch die Sageninhalte durch eine Vorlesefunktion kennenzulernen. Somit wurde ein bedeutendes überörtliches Projekt der östlichen Ortsteile der Stadt Zeitz geschaffen.
Ich bin begeistert von dem, was alle Beteiligten, denen ich für den oftmals ehrenamtlichen Einsatz sehr dankbar bin, in guter Zusammenarbeit auf die Beine gestellt und in kürzester Zeit umgesetzt haben. Das touristische Angebot erweitert auch das Informations- und Bildungsangebot in Verbindung mit der Vernetzung vorhandener Kultureinrichtungen der Stadt und wird damit die Attraktivität für Einwohnerinnen und Einwohner sowie Besucherinnen und Besucher gleichermaßen erweitern. Mit der Umsetzung haben wir unsere Region wieder ein Stück lebens- und liebenswerter gemacht und ich wünsche mir, dass derartige Projekte in Zusammenarbeit mit Vereinen, Bürgerinnen und Bürgern sowie dem ein oder anderen Sponsor zukünftig häufiger umgesetzt werden können,
so Oberbürgermeister Christian Thieme, nach seiner ersten Erkundung auf dem Sagenweg Schnaudertal.
Finanziert wurde die Umsetzung des Projektes durch eine 90%ige Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt in Höhe von 57.834 Euro. Der 10%ige Eigenanteil in Höhe von rund 6.426 Euro kam aus dem Haushalt der Stadt Zeitz. Eine Wegebeschilderung, welche noch folgen soll, wird durch vereinte Kräfte aller Beteiligten realisiert. Dazu haben die Vereine weitere Finanzierungsmittel bei verschiedenen Sponsoren eingeworben sowie noch einen Spendenlauf im September eingeplant.
Anfangs war es eine lose Idee, ggf. irgendwann einmal die Plätze auszustatten, an denen die Sagen des Schnaudertals passiert sind. Heute sind wir stolz, dass aus dieser anfänglichen Idee und nach jetzt 2 Jahren Arbeit, tatsächlich eine so tolle Strecke dabei herausgekommen ist. Es wäre super, wenn unser Weg, den einen oder anderen begeistert und motiviert zu wandern oder aufs Rad zu steigen und sich treiben zu lassen. Wir danken allen, die an die Idee glauben und diese mit Engagement oder Spenden unterstützten, insbesondere aber Luise Worms, welche mit ihren Zeichnungen, den gesamten Weg zum Leben erweckt hat sowie den Mitarbeiter der Stadt Zeitz, welche uns tatkräftig bei der Umsetzung unterstützt haben. Uns hat das ganze wahnsinnig motiviert, denn es hat gezeigt, dass man mit Mut und Engagement viel bewegen kann. Nun folgen noch die Beschilderung und eine Einweihungsfeier am 23. September zu welcher wir alle recht herzlich einladen,
so Heidi Seidenfaden, aus Geußnitz - Mitinitiatorin des Sagenwegs.
Kleine und große Sagen-, Geschichten- und Wanderfreunde können sich also freuen, denn langweilige Sommertage gehören der Vergangenheit an. Jetzt kann man auf dem Rundwanderweg das ein oder andere Abenteuer erleben und hierbei Flora sowie Fauna der Region kennenlernen. Wer war das Untier vom Milchteich? Warum gab es in Lobas einen Drachen? Was hat der Teufel im Kaynaer Schloss gemacht? Wer war die Hexe von Suxdorf? Und liegt an der Schatzeiche wirklich ein Schatz vergraben? Ob man diese und viele weitere Fragen an den 14 Stationen auflösen kann, findet man nur heraus, wenn man den Rundweg zu Fuß oder mit dem Rad selbst erkundet.
Der Sagenweg Schnaudertal
Gemeinde Kayna/ Heimatverein „Barbarossa“ Kayna und Umgebung e.V
• Teufel Kayna (Infotafel groß) und Sitzgruppe
Gemeinden Würchwitz und Lobas/ Kleefestverein Würchwitz 1851 e.V.
• Drache von Lobas (große Infotafel)
• Die weiße Frau von Lobas (kleine Infotafel)
• Märchenlöcher von Lobas (große Infotafeln)
• Die grauen Männchen vom Rittergut (große Infotafeln)
• die Milbe (kleine Infotafel)
• Hexe von Suxdorf (große Infotafeln)
Gemeinde Geußnitz/ der Heimatverein Drei Eichen e.V.
• Park am Pflugrädchen (Infotafel groß) und Sitzgruppe
• Die Drei Eichen (Infotafel groß)
• Untier vom Milchteich (große Infotafeln)
• Ökogarten (kleine Infotafel)
An drei Sagenstandorten (Schatzeiche, Kutschunfall und Tischerwiese) werden keine Tafeln aufgestellt, sondern nur eine Möglichkeit des Anbringens eines QR-Codes geschaffen.
Die Heimatvereine der Gemeinden Geußnitz, Würchwitz und Kayna danken der Stadt Zeitz, der Sparkasse Burgenlandkreis, dem Geo-Naturpark "Saale-Unstrut-Triasland" e. V., der Volksbank Zeitz sowie lumographics für die freundliche Unterstützung bei der Umsetzung des Sagenweges Schnaudertal.
Quelle: Stadt Zeitz