Der Teufel auf dem Kayner Schloss
Station 7
Die Sage
Anno 1602. Am Donnerstag nach Allerheiligen gegen Abend befand sich der Knecht allein in der Wohnstube auf das Kaynaer Schloss. Das übrige Gesinde war zu dieser Stunde bereits zur Mahlzeit gegangen. Plötzlich erschien der Teufel in Gestalt eines schwarzen Mannes und sprach zum Knecht: „Du sollst mit mir fort, denn du hast gesündigt!" Zu Tode erschrocken verhandelte der Knecht mit dem Teufel, dass er noch bis morgen damit warten soll. Der Teufel ging schließlich auf den Handel ein und verschwand sofort. Nur stickiger Rauch und starke Schwefelgestank blieben in der Wohnstube zurück.
Nach einiger Zeit kam der Kuhhirte vom Essen. Beide gingen nun in den Kuhstall. Dort berichtete der Knecht über die Begegnung mit dem Teufel. Der Hirte war zutiefst erschrocken und berichtete danach alles der Käsemutter, um deren Tochter er freite. Die Käsemutter tröstete ihn, so sehr sie nur konnte. Sie gab ihm den Rat, zu beten. Auch ließ sie ihre Tochter bei ihm über Nacht bleiben, um ihn zu trösten.
Am Freitagmorgen zwischen fünf und sechs kam dann die Käsemutter, um mit der Tochter und den anderen Mägden das Vieh im Stall zu beschicken. Als der Kuhhirte nun sich allein in der Wohnstube befand, kam der Teufel. Der Leibhaftige packte den Hirten, zog ihn durch ein kleines Hinterfenster hinaus und warf ihn hinunter in den Viehhof, wobei er sich das Genick brach. So blieb der Hirte bis zum Sonnabend im tiefen Schnee verborgen liegen, bis er schließlich durch einen Raben vermeldet wurde.
Am Sonntag wurde dann der Entseelte vom Henker an den Beinen gepackt und aus dem Schnee gezogen, auf eine Kuhhaut gelegt und so zum Schinderanger geschleift. Daselbst wurde der Leichnam sang- und klanglos eingescharrt.
Die Sage "Der Teufel auf dem Kaynaer Schloss" als Hörspiel
Wissenswertes zu Kayna
„Kayna ist ein schöner Ort“ - sagte Sachsens König Friedrich August 1912 beim Pferdewechsel in Kayna auf der Durchreise nach Leipzig.
Der schöne Ort Kayna liegt südöstlich der Zeitzer Kernstadt. Seine Ortschaftsteile Lindenberg, Mahlen, Roda und Zettweil sind stark ländlich geprägt. Durch den Ort Kayna fließt die Schnauder, sie gab dem Schnaudertal seinen Namen.
Viele interessante Sehenswürdigkeiten und kleine Museen laden ein, dem Dorf einen Besuch abzustatten.
Sehenswert ist die 300 Jahre alte Barockkirche. Dort kann man noch Teile des romanischen Vorgängerhauses finden. Bemerkenswert ist der spätgotische Schnitzaltar aus dem frühen 16. Jh. mit seinen Holzfiguren.
In der Bahnhofstraße 4 befindet sich die „Kaynastube“ im ältesten Fachwerkhaus der Ortschaft. Sachzeugen vergangener Jahrhunderte sind in der Bohlenstube des Hauses zu sehen. Eine weitere museale Einrichtung ist das Feuerwehrmuseum, welches im alten Gerätehaus von 1910 eingerichtet wurde. Im historischen Klassenzimmer der „Alten Schule“ kann der Besucher Wissenswertes aus der vergangenen Schulzeit erfahren.
Ein besonderes Highlight ist das 1934 erbaute Waldbad. Das Wasser zum Befüllen der Badebecken wird aus einer Quelle bezogen. Das idyllisch gelegene Bad ist von Bäumen umsäumt und lädt zum Schwimmen, Sonnen und Verweilen ein.