Die Schatzeiche
Station 4
Die Sage
Ein Gutsverwalter aus Dragsdorf und das Schloßfräulein von Heuckewalde verliebten sich einst ganz unsterblich ineinander. Zunächst hatte niemand etwas gegen die Verlobung. Der Gutsverwalter kaufte in Zeitz schon einen schönen Granatschmuck als Brautgeschenk.
Plötzlich wurde der Vater des Mädchens anderen Sinnes. Der Gutsverwalter war ihm nicht gut genug für seine Tochter, er wollte eine Verbindung mit einem Sohn reicher Leute aus Gera. Als das Mädchen diese schlechte Nachricht unter Tränen ihrem Liebsten mitteilte und die Verlobung somit auflöste, war dieser so sehr geschockt, dass er den Schmuck nahm und in einer finsteren Nacht wenige Schritte vom Weg nach Lindenberg tief vergrub. Die Stelle machte er wieder ordentlich, damit auch niemand den Schmuck finden sollte.
Das Mädchen war jedoch mit der Entscheidung ihres Vaters nicht einverstanden und fuhr nach Gera zu dem jungen Mann. Diesem passte der Handel auch nicht, er hatte selbst andere Pläne. Mit diesem Wissen sprach sie solange auf ihren Vater ein, bis dieser nachgab und ihren Willen ermöglichte. Danach ließ sie sofort die Pferde an die Kutsche spannen und fuhr schnellstens nach Dragsdorf zu ihrem Liebsten.
Der junge Gutsverwalter setzte sich nun freudig auf den Kutschbock. Gemeinsam fuhren sie den Berg hinunter in Richtung Lindenberg und gruben dort den Granatschmuck wieder aus. Zum Zeichen ihrer Treue und Hartnäckigkeit pflanzten sie an die Stelle, wo der Schatz vergraben war, eine Eiche und pflegten diese solange sie lebten.
Wissenswertes zur Station
Die große Schatzeiche steht in der Senke zwischen Dragsdorf und Lindenberg. In manchen Jahreszeiten kann man Wildschweine und Rehe beobachten.