»ZENATRA« Zeitz. Lebendig. Klimaaktiv.
„ZENATRA“ Zeitz. Lebendig. Klimaaktiv. – Claudia Siebeck entwickelt im geförderten Projekt nachhaltige, ressourcenschonende und klimaneutrale Lösungen
Nach der Industrialisierung und der sich seit 1990 vollziehenden Deindustrialisierung steckt die Stadt Zeitz jetzt inmitten des Strukturwandels. Die durch den Kohleausstieg wegfallenden Arbeitsplätze müssen ersetzt werden, was gleichzeitig neue Chancen für Zeitz und die Region bietet. Deshalb wird daran gearbeitet, dass sich Firmen mit nachhaltigen Geschäftsideen und zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen für Zeitz begeistern. Mit den Maßnahmen, die bereits auf den Weg gebracht wurden, ist die Region auf einem guten Weg und die Entwicklung trägt erste Früchte.
Doch nicht nur neue Arbeitsplätze tragen zur erfolgreichen Umsetzung des Strukturwandels bei, denn auch Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit müssen neu gedacht und entwickelt werden um Unternehmen und Menschen für die Region zu begeistern. Deshalb rückt neben Arbeitsplatzschaffung und Fachkräftegewinnung auch das Thema Nachhaltigkeit ins Zentrum der Stadtentwicklung, so dass sich Stadt und Region letztendlich zukunftsorientiert-, attraktiv-, lebens- und liebenswert weiterentwickeln können.
Um das Vorhaben „Transformation zur Nachhaltigkeit der Stadtlandschaft Zeitz“ (ZeNaTra) umsetzen zu können, beantragte die Stadt Zeitz deshalb im Rahmen des Bundesförderprogrammes des BMU „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“, die notwendigen Fördermittel, welche im vergangenen Jahr bewilligt wurden. Kern des Vorhabens ist die Erarbeitung einer Gesamtstrategie mit einem Ziel- und Handlungskonzept (Nachhaltigkeitskonzept) für das gesamte Stadtgebiet von Zeitz.
Dabei sollen beispielgebende Lösungsansätze für die Frage, wie wir morgen leben wollen, aufzeigt werden. Unter dem Label „Stadt der Zukunft“ will die die Stadt Zeitz gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Organisationen der Zivilgesellschaft und externen Partnern beispielgebende Lösungen und Projekte für eine nachhaltige wirtschaftliche Neuausrichtung sowie eine ressourcenschonende und klimaneutrale Stadtentwicklung realisieren. Dafür liegt ein Schwerpunkt auf der Entwicklung städtischer Freianlagen und auf einem bedarfsgerechten und ökologischen Umbau von Kleingartenanlagen. Diesen Schwerpunkt setzt auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept „Zeitz 2035“.
Gestaltet werden soll dabei eine produktive, gesunde und resiliente Stadtlandschaft. Produktiv im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Bodens, Gesund im Sinne des Ermöglichens eines gesunden Lebensstils mit grüner Infrastruktur und gesunder Ernährung sowie resilient im Sinne einer guten Anpassungsfähigkeit an nicht aufzuhaltende Klimaveränderungen. Der Fokus liegt dabei auf Grün-, Frei- und Landschaftsräumen, lokalen Akteuren und lokalen Wirtschaftskreisläufen. Des Weiteren werden Schlüsselprojekte im Rahmen der Erstellung des Nachhaltigkeitskonzeptes erarbeitet, die mit Zeitzer und weiteren Akteuren umgesetzt werden sollen. In einem ersten Schritt sollen hier beispielhafte Vorhaben aus dem bereits vorhandenen Kleingartenentwicklungskonzept realisiert werden.
Zur Realisierung der Ziele wurde über eine Ausschreibung mit dem das Büro Quartier vier aus Leipzig die Landschaftsarchitektin und Regionalentwicklerin Claudia Siebeck beauftragt. „Das Schöne an diesem Auftrag ist, dass ich tatsächlich über 1,5 Jahre Zeit habe, um die Stadt richtig kennenzulernen und genau hinschauen zu können. Im Strukturwandel bieten sich jetzt viele Chancen für Zeitz, um die Stadt nachhaltig und somit zukunftsfähig zu gestalten - denn nur dann wird sie auch attraktiv für junge Familien und Neubürger, die Zeitz dringend braucht“, so Claudia Siebeck.
Die vergangenen Wochen verbrachte Sie damit, alle bereits vorhandenen Unterlagen zu sichten, die Stadt gemeinsam mit Akteuren zu erkunden und zu kartieren, Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern aufzunehmen und sich sowohl in die Thematik als auch in die Vor-Ort-Gegebenheiten und Strukturen einzuarbeiten. Bürgerbeteiligung und Umweltbildung steht bei der Umsetzung von Projekten ganz oben an, wie z.B. bei der Umwandlung der Streuobstwiese in der Semmelweisstraße in eine lebendige Bürger-Obstwiese, der Kleingartenanlage an der Bornpromenade in einen Stadtklima- und Erholungswald und dem Bürgerbegrünungs- und Baumpatenprogramm. Sie steuert die Umsetzung und begleitet den Abstimmungs- und Entwicklungsprozess mit den Akteuren der Stadtverwaltung, des Projektbüros „Stadt der Zukunft, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern. Zudem erarbeitet das Büro quartier vier ein Konzept für eine attraktive und klimagerechte Freiflächenentwicklung, die auch im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit der Gesundheit und Erholung der Bürgerinnen und Bürger dient.
„Ich möchte die Bürgerinnen und Bürger und auch die Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung für eine klimagerechte und damit lebenswerte Stadt sensibilisieren und für sie „Nachhaltigkeit“ im Stadtraum sichtbar und erfahrbar machen“, so Claudia Siebeck weiter.
Wanderweg »Rund um Zeitz«
Pressemitteilung der Stadt Zeitz vom 09.04.2024
Zeitz entwickelt sich und so hat sich im Wandel auch das Landschafts- und Gesamtbild der Stadt Zeitz und der umliegenden Ortschaften in den vergangenen Jahren stark verändert. Zeitz als grüne Wohn- und Kulturstadt setzt dabei auf die Revitalisierung und Nachhaltigkeit, was durch den Kohleausstieg langsam sichtbar wird. Doch nicht nur hier trägt die Entwicklung erste Früchte, denn mit Projekten wie „ZeNaTra - Transformation zur Nachhaltigkeit der Stadtlandschaft Zeitz“, umgesetzt von Claudia Siebeck, der Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, wird Zeitz attraktiv und nachhaltig gestaltet.
Die Belebung der Streuobstwiese mit Bürgerpicknick und Saftfest, Beratung zu Fassaden-begrünung, Durchführung von Kochkursen und Impulsabende zu Zukunftsthemen sind dabei nur einige Projekte, die Claudia Siebeck im Rahmen von ZeNaTra ins Leben gerufen hat und mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger in Zeitz umsetzt und etabliert. In diesem Jahr kommt mit der Entwicklung eines Wanderweges ein weiteres Projekt hinzu.
In und rund um Zeitz gibt es beispielsweise mit dem Sagenweg Schnaudertal, dem Schlossparkareal und den verschiedenen Rad- und Wanderwegen natürlich bereits einige Wege und Pfade, auf denen man die Natur erleben und entdecken kann. Wir möchten jedoch als Ergänzung zum innerstädtischen Gassengang, der am 08.06.2024 eröffnet wird, auch mit einem naturnahen Wanderweg rund um Zeitz eine weitere Möglichkeit schaffen, die Vielfältigkeit der Stadt zu erleben und dabei schöne Aussichten ins Umland zu bieten. Der Wanderweg besteht aus zwei Schleifen, einer Nord- und einer Südschleife, die sich am Bahnhof überkreuzen ,
erklärt Claudia Siebeck.
Der Wanderweg basiert auf einer Idee von Thomas Suk, dem Sachgebietsleiter Öffentliches Grün / Baumschutz der Stadt Zeitz, welche die Nachhaltigkeitsmanagerin aufgegriffen hat und zukünftig als attraktives Angebot im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit etablieren, aufwerten, ausschildern, ausstatten und vermarkten will. Was sie dabei genau vorhat, will Claudia Siebeck in einer ersten „Probewanderung“ entlang der Südschleife erklären und lädt deshalb alle Bürgerinnen und Bürger zu dieser Wanderung ein.
Hier sollen erste Ideen und Anregungen gesammelt werden, wobei aber die Motivation zu Bewegung an frischer Luft als Gemeinschaftserlebnis sowie die Wanderung mit Picknick, im Vordergrund stehen.
„Die Schleife führt durch den Fockendorfer Grund, südlich am Klinikum vorbei, durch das Knittelholz und westlich vom Stadtrand am südlichen Mühlgraben wieder zurück“,
so Claudia Siebeck zur geplanten Route. Die Wanderung hat eine Länge von ca. 14 Kilometern.
Nachhaltiger Bürgerobstgarten
Pressemitteilung der Stadt Zeitz vom 04.04.2024
Die Stadt Zeitz hat mit dem Vorhaben „Transformation zur Nachhaltigkeit der Stadtlandschaft Zeitz“ (ZeNaTra) das Ziel, eine produktive, gesunde und resiliente Stadtlandschaft zu gestalten. Teil der aufgestellten Projektideen ist dabei das Nachhaltigkeitskonzept für die Streuobstwiese zwischen Semmelweis- und Röntgenstraße.
Bereits im vergangenen Jahr wurde die Streuobstwiese im Rahmen von ZeNaTra und den damit verbundenen Veranstaltungen neu belebt, bei denen die Bürgerinnen und Bürger nach Ideen und Wünschen zur Zukunft des Geländes befragt wurden. Die Auswertung dazu floss in der Konzeption zur Umgestaltung ein und wird jetzt umgesetzt. So wird die innerstädtische Grünfläche jetzt als Bürgerobstgarten entwickelt und nachhaltig gesichert und wird der Stadt Zeitz zukünftig sowohl der ökologischen Nachhaltigkeit, dem Biotop- und Naturschutz, als auch der sozialen Nachhaltigkeit für mehr Gesundheit, Erholung und Gemeinschaft dienen, das Stadtimage aufwerten und so im gesamten für mehr Lebensqualität sorgen.
Zur Umsetzung der Ziele haben deshalb vor einigen Wochen verschiedene Pflege-, Entwicklungs- und Gestaltungsmaßnahmen begonnen. Derzeitig besteht der Streuobstbestand aus 229 Gehölzen, wovon 119 Stück zum Altbestand zählen. Im Rahmen der Pflege des vorhandenen alten Obstbestandes wurde deshalb ein fachgerechter Obstbaumschnitt zur Verjüngung und Erhaltung der Baumkronen durchgeführt. Die Bestandsausfälle werden nun mit 110 Neupflanzungen, bestehend aus 25 Apfel-, 25 Birnen-, 30 Kirsch-, 18 Pflaumen, 8 Quitten-, 2 Esskastanien und 2 Wallnussbäumen sowie 20 Haselnusssträuchern, kompensiert.
So können größere Lücken wieder geschlossen und der Streuobstbestand dauerhaft erhalten werden. Die Bäume wurden zu Beginn der ersten Aprilwoche geliefert und werden nun durch das beauftragte Unternehmen Rudolf Schrader, gepflanzt,
so Thomas Suk, Sachgebietsleiter Öffentliches Grün / Baumschutz, der mit seinem Team die Arbeiten und Einpflanzungen begleitet.
Neben der pflanzlichen Umgestaltung werden in den kommenden Wochen auch die vorhandenen Bänke repariert und wieder neuwertig hergerichtet. Zudem werden bis Ende Mai zwei neu Rundbänke aufgestellt, die nicht nur zum Ausruhen, sondern auch zum Treffen und kommunizieren einladen sollen. Zusätzliche Ruhebereiche sollen durch zwei drehbare Liegebänke und einen Standort für die junge Generation mit Lümmelbalken geschaffen werden. Diese werden nicht am Hauptweg, sondern an exponierter Stelle (mit Aussicht über die Streuobstwiese am Hang) aufgestellt. Die neuen Sitzgelegenheiten werden mit Abfallbehältern ausgestattet, die bestehenden Abfallbehälter werden durch neue ersetzt. Zwei Schautafeln sollen Informationen zum Standort liefern und zum Verweilen im Bürgerobstgarten anregen.
Entlang der Wege und Verweilräume sowie auf Initialflächen innerhalb der Wiese werden Blühstreifen und Blühinseln angelegt, die neben der landschaftsgestalterischen Aufwertung und ästhetischen Aspekten auch für die Artenvielfalt einen Beitrag leisten sollen. Mit diesen Maßnahmen wird der Bürgerobstgarten attraktiver gestaltet, sorgt für eine verbesserte Nutzbarkeit bestehender Ressourcen und sichert somit einen wertvollen Erholungsraum.
Bei Einhaltung aller Liefertermine und der damit verbundenen Umsetzung aller Arbeiten, kann die Umgestaltung Ende Mai 2024 abgeschlossen werden. Die Maßnahme wird im Rahmen des Projektes ZeNaTra durch den Bund (Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen) zu 90 % gefördert. Die Gesamtkosten zur Gestaltung der Bürgerobstwiese belaufen sich auf 134.232,64 €.
Bürgerwünsche im Rampenlicht
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 24.10.2023
Nicht nur Arbeitsplätze tragen zur erfolgreichen Umsetzung des Strukturwandels bei, auch Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit müssen neu gedacht und entwickelt werden, um Unternehmen und Menschen für die Region zu begeistern. Deshalb rückt das Thema Nachhaltigkeit ins Zentrum der Stadtentwicklung, so dass sich Stadt und Region letztendlich zukunftsorientiert, attraktiv, lebens- und liebenswert weiterentwickeln können.
Um das Vorhaben „Transformation zur Nachhaltigkeit der Stadtlandschaft Zeitz“ (ZENATRA) umsetzen zu können, will Claudia Siebeck, die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen, denn als erstes gilt es diese zu fragen, was sie überhaupt wollen. Um die Zeitzerinnen und Zeitzer für nachhaltige Konzepte zu begeistern, setzte Claudia Siebeck mit Bürgerpicknick, Herbst- und Saftfest, Workshop Fassadenbegrünung und einigen weiteren Veranstaltungen bereits vielversprechende Ideen um, begeisterte damit die anwesenden Gäste und kam so mit allen ins Gespräch, um letztendlich herauszufinden, welche Bürgerwünsche es gibt.
Drei Vorschläge für Zeitz gehen unmittelbar auf Defizite und Wünsche ein, die Bürgerinnen und Bürger sowie gezielt auch Kinder und Jugendliche in Gesprächen mit Claudia Siebeck und Janek Küttner über die letzten Monate geäußert haben. In den inzwischen über 230 Gesprächen für das Projekt ZENATRA - zeitz.lebendig.klimaktiv ging es stets darum, wie Zeitz ein besseres soziales Angebot und lebenswerteres Umfeld für seine Bewohner bieten kann.
Die drei der am meist genannten Bürgerwünsche stehen am 8. November ab 18 Uhr im Haus der Jugend im Rampenlicht. An diesem Abend lädt Claudia Siebeck alle Interessierten zum Impulsabend ein, bei dem sich im Rahmen von Vorträgen und anschließenden Gesprächen alles um „Mehr Sicherheit“, „Mehr Grün“ und „Mehr Gemeinschaft!“ geht.
MEHR SICHERHEIT!
Das Sicherheitsgefühl der Bürger, insbesondere nachts, ist häufig Thema. Viele, auch junge Menschen, wünschen sich ab Dämmerung mehr Straßenbeleuchtung. Allerdings ist dies mit höheren Stromkosten für die Stadt verbunden, viele Laternen sind daher bereits ausgeschaltet. Anne Marie Bobes, Schülerin aus Sachsen-Anhalt und erst 17 Jahre alt, hat mit einer innovativen Lösung für dieses Problem den diesjährigen „Jugend forscht - Bundessieg“ erhalten. Eine Laterne erzeugt mit einem Rotor selbstständig Strom - vor allem im Winterhalbjahr, wenn die Nutzung von Photovoltaik-Elementen wenig effizient ist - sorgt so für helle Straßen und verursacht kaum Betriebskosten. Erste Industriepartner und andere Städte, darunter Halle, haben bereits Interesse gezeigt - sie wird uns ihre Idee für die Stadt Zeitz vorstellen!
MEHR GRÜN!
Auch wenn Zeitz bereits grün ist, wünscht sich ein Großteil der Befragten noch mehr Grün, besonders in der heißen Innenstadt oder am Schützenplatz. Ulrike Gollmick, Absolventin „global change management“ an der FH Eberswalde, macht als Geschäftsführerin des MIYA- Fachverbands seit 2,5 Jahren vor, wie man mit „tiny forests“ und der Miyawaki-Methode Städte grüner gestalten kann. Nur ein paar Quadratmeter große Mikrowäldchen mit spezieller Artenauswahl und Pflanztechnik wachsen schnell zu einem widerstandsfähigen Ökosystem, kühlen die Umgebung und leisten durch ihre Artenvielfalt einen starken Beitrag zum Erhalt der Biodiversität in Städten und bedürfen langfristig keiner Pflege. Ulrike Gollmick wird uns erzählen, wie und mit welcher Wirkung „tiny forests“ auch in Zeitz entstehen könnten!
MEHR GEMEINSCHAFT!
Viele Bürger fühlen sich einsam und vermissen niedrigschwellige Treffpunkte im öffentlichen Freiraum. Das viele Grün der Stadt bietet anscheinend wenig Aufenthaltsqualität. Der Wunsch nach „schönen“ Orten, an denen man sich wohl fühlt, jederzeit Freunde treffen, ein Gespräch führen und auch neue Menschen kennenlernen kann, ist groß. Grit Herzog, Sozialpädagogin, und Susanne von Borell, Agrarbiologin, haben mit dem Stadtteilgarten „Bunte Beete“ in Halle 2016 genau so einen Ort geschaffen, der Menschen jeden Alters kostenlos und ohne Verpflichtung zum Gärtnern, Feiern und Musizieren zusammenbringt. Die beiden werden von der Entstehung des Gartens berichten und wissen genau, wie auch die Zeitzer einen Gemeinschaftsgarten erfolgreich initiieren könnten!
Lauschen Sie den Vortragenden und kommen Sie mit ihnen ins Gespräch, lassen Sie sich inspirieren und denken Sie mit, wie diese Vorschläge vielleicht auch bald in Zeitz Realität werden könnten! Wir freuen uns auf Ihr Kommen - wie immer ist für kalten Bio-Prosecco gesorgt!
Kochkurs - „Gartenernte haltbar machen“
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 29.09.2023
Erst vor wenigen Wochen organisierte Claudia Siebeck, die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz das Ernte- und Saftfest, bei welchem die Gäste das Obst auf der Streuobstwiese ernten, direkt zu Saft weiterverarbeiten oder mitnehmen konnten, um es ganz nach den eigenen Wünsch zu verarbeiten.
Doch nicht nur die Bäume wollen derzeitig vom Obst befreit werden. Vor allem im heimischen Garten ist vieles Erntereif und wartet auf die Weiterverarbeitung. Deshalb bietet die Nachhaltigkeitsmanagerin passend zur Erntezeit am 14. Oktober von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr im Rahmen von „ZENATRA - zeitz.lebendig.klimaaktiv“, gemeinsam mit der Volkshochschule Burgenlandkreis und dem Regionalverband der Gartenfreunde Weiße Elster Zeitz und Umgebung e.V. einen kostenlosen Kochkurs zum Thema „Gartenernte haltbar machen“ an.
Die eigene Gartenernte schmeckt am besten und das auch aus gutem Grund! Frischer, gesünder, lokaler und günstiger geht es nicht. Und daher stellt sich jedes Jahr dieselbe Frage: Was macht man nur mit dem ganzen Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten und wie kann man es auch noch nach der Erntezeit genießen?
Der Workshop soll dazu beitragen, die soziale Nachhaltigkeit in Zeitz zu stärken, eine gesunde Ernährung mit lokalen und frischen Lebensmitteln aus dem eigenen Garten zu unterstützen, für Gemeinschaft und Austausch zu sorgen und mit den Bürgerinnen und Bürgern Themen für ein nachhaltiges Zeitz zu besprechen,
erläutert Claudia Siebeck, Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz.
Unter dem Titel „Süßes Mus und saure Möhre - Gartenernte haltbar machen“ geht es in dem Kochkurs um unterschiedliche Methoden, die Erträge aus dem eigenen oder gemeinschaftlichen Garten in gesunde, haltbare und vor allem leckere Lebensmittel zu verwandeln. Dabei können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ihre Gartenernte mitbringen, so dass man gemeinsam überlegen kann, was sich damit so alles anstellen lässt.
Lassen Sie uns gemeinsam einlegen, verarbeiten, fermentieren und Rezepte tauschen. Zudem wollen wir über größere Ideen für Zeitz sprechen - wie wäre es zum Beispiel mit einer Erntetauschplattform oder einem Gemeinschaftsgarten für Zeitz? Abschließend kochen und essen wir noch gemeinsam eine Suppe aus dem Gemüse der Saison,
so Claudia Siebeck weiter.
Melanie Lenk arbeitet als Gesundheitsberaterin in Zeitz und leitet den Kochkurs an. Mit ihrem Wissen zu gesunder Ernährung hat sie bereits einige Rezepte vorbereitet, freut sich aber auch über Ideen von den Teilnehmenden.
Wenn Sie ein paar einfache Techniken beherrschen, können Sie alles aus dem eigenen Garten so verarbeiten, dass Sie einen großen Vorrat an leckeren Lebensmitteln für den Winter haben,
so Frau Lenk. Außerdem bleiben Obst und Gemüse mit der richtigen Weiterverarbeitung genau so gesund, wie wenn es frisch vom Baum oder aus der Erde kommen.
Obst pressen und Saft mitnehmen
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 14.09.2023
Die Streuobstwiese an der Semmelweisstraße in Zeitz stellt eine wertvolle, innerstädtische Grünfläche dar, die langfristig von Bürgerinnen und Bürgern gepflegt, genutzt und zu einer lebendigen Bürger-Obstwiese entwickelt werden soll. Dabei soll der naturnahe Charakter erhalten und sogar gesteigert und eine sanfte Erholungsnutzung ermöglicht werden.
Aus diesem Anlass fand im Mai als erster Schritt ein Bürgerpicknick statt, um die Streuobstwiese bei den Anrainerinnen und Anrainern wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken. Das Picknick zog viele Menschen an, die ersten Obstbaumpaten wurden gefunden und eine Umfrage zur zukünftigen Gestaltung durchgeführt.
Nun folgt im September der zweite Schritt, ein Ernte- und Saftfest, um die Bürgerinnen und Bürger daran zu erinnern, dass auf einer Streuobstwiese auch Obst gepflückt, gesammelt und gegessen werden kann, dass diese im Herbst täglich eine gesunde, frische, lokale und kostenlose Ernährung mitten in der Stadt ermöglicht. Dabei sollen auch die Ergebnisse der Umfrage ausgelegt werden, die in die Planung einfließen.
Das Fest findet am 20. September statt und beginnt bereits um 10.00 Uhr, damit auch Kindergartengruppen und Schulklassen kommen können und läuft bis 17.30 Uhr, so dass auch alle anderen Zeitzerinnen und Zeitzer das Angebot nutzen können. Das Team von Hagis mobiler Mosterei steht an diesem Tag mit seiner Obstpresse bereit und presst für die Besucherinnen und Besucher den Saft, welcher aus dem gesammelten Obst gewonnen werden kann. Pflücken sollte aber jeder selbst und damit dies etwas einfacher wird stehen 12 Obstpflücker bereit, die auf geschickte Hände und Arme warten.
Alle Erntehelferinnen und -helfer dürfen sich den frisch gepressten Saft kostenlos mit nach Hause nehmen. Bürgerinnen und Bürger, die ihr eigenes Obst aus ihrem Garten mitbringen, werden um einen kleinen Obolus in Höhe von 2,00€ / 3 Liter Box bzw. 4,00€ / 5 Liter Box gebeten. Zudem bitten wir darum, dass Sie wenn möglich Becher zum Verkosten und Körbe oder Kisten zum Sammeln mitbringen.
Claudia Siebeck, die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, wartet wieder mit Kuchen der Bäckerei Eisenschmidt aus Rehmsdorf und kaltem Bioprosecco auf - diesmal zusätzlich mit Sitzbänken und Biertischen für verdiente Pausen. Ihr Kollege Jan Küttner steht mit Fragebögen bereit, die diesmal Bürgerwünsche aufnehmen sollen, welche die Stadt Zeitz betreffen.
Insgesamt soll es ein bunter und lebendiger Erntetag werden, an dem Groß und Klein gemeinsam Obst ernten, Saft pressen und kosten und die Streuobstwiese als städtischen Naschgarten und lebendige Bürger-Obstwiese wahrnehmen.
Diese Obstwiese ist nicht nur ein wertvolles Biotop für Pflanzen und Tiere, sondern ist auch voller Vitamine für die Menschen. Bevor man Obst und Saft aus anderen Ländern im Supermarkt kauft, kann man sich hier kostenlos bedienen. Das Obst ist lokal, nicht gespritzt und das gemeinsame sammeln und Saft pressen bringt Leute zusammen, sorgt für Bewegung und Spaß. Weiterhin organisieren wir im Herbst einen Kochkurs, in dem wir gemeinsam Obst und Gemüse haltbar machen wollen und im Winter ein Seminar für Obstbaumschnitt - das alles gehört auch zu einer nachhaltigen Stadt,
so Claudia Siebeck, die sich auf zahlreiche Gäste zum ersten Ernte- und Saftfest in Zeitz freut.
Ideenwettbewerb »Revierpionier«
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 09.06.2023
Für einen erfolgreichen Strukturwandel im Braunkohlerevier Sachsen-Anhalt sind kluge Köpfe und kluge Ideen gefragt. Menschen, die ganz im Sinne des Landesmottos #moderndenken, vordenken und die Zukunft gestalten. Mit dem REVIERPIONIER - Ideenwettbewerb für Zukunft, Land und Leute wurde deshalb dazu aufgerufen, sich mit eigenen Projektideen aktiv am Strukturwandelprozess zu beteiligen.
Claudia Siebeck, die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, wurde von Akteuren der Umweltkirche Zangenberg angefragt, mit der Formulierung einer Projektskizze zu unterstützen.
Ziel ist, die Kirche und ihre unmittelbare Umgebung als „Umweltkirche“ mit und für die Bürgerinnen und Bürger als neue soziale Dorfmitte und als nationalen Diskurs- und Ausstellungsort zu regionalen Umweltprojekten weiterzuentwickeln. Dabei soll konsequent auf allen Ebenen für eine modellhafte klimaneutrale Umsetzung als oberste Priorität sensibilisiert werden,
erklärt Siebeck, die das Projekt in der Kategorie „Reviergestalten“ anmeldete.
In den Vorgaben des Ideenwettbewerbes hieß es dazu, dass Projektideen gesucht werden, welche die Lebensqualität im Mitteldeutschen Revier verbessern und das zivilgesellschaftliche Engagement sowie das Verständnis für eine nachhaltige Zukunft stärken. Die eigene Region aktiv mitgestalten und den Austausch zwischen Menschen, Kommunen, Projekten und Generationen fördern – darum geht es in dieser Kategorie. Die Gemeinschaft soll bei allen Ideen im Vordergrund stehen. Die Projektidee soll zum Klimaschutz beitragen und das Bewusstsein um den Klimaschutz und klimaneutrale Prozesse fördern.
Die geforderten Aspekte scheint Claudia Siebeck im Antrag getroffen zu haben, denn jetzt erhielt das Projekt eine Prämie .
Ich habe die Idee natürlich nicht allein entwickelt und danke deshalb vor allem Herrn Helms, dem Vorsitzenden des LPV "Mittleres Elstertal" e.V., dem Ortsvorsteher Herrn Jäger und Thomas Suk, dem Sachgebietsleiter Öffentliches Grün/Baumschutz für ihr Vertrauen und die Zusammenarbeit,
so Siebeck weiter.
Als erster notwendiger Schritt soll gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Nutzungsoptionen ausgelotet werden, welche die Lebensqualität vor Ort steigert und die Kirche mit Umfeld als neue Dorfmitte verlebendigt. Die zusätzliche Nutzung als Diskurs- und Ausstellungsort soll mitgedacht werden, um Zangenberg nicht nur als Wohnort, sondern auch als Ausflugsziel aufzuwerten und generations-, regions- und fachübergreifenden Austausch über Zukunftsthemen zu ermöglichen.
Die Projektidee fokussiert auf drei ganztägige Workshops, in denen die Bürgerinnen und Bürger aktiviert, ermutigt sowie von Expertinnen und Experten sensibilisiert werden, eigene Ideen für eine Nutzung und Betreibung der Kirche, eine Gestaltung des Umfelds und Umweltthemen für wechselnde Veranstaltungen und Ausstellungen zu entwickeln. Das Ergebnis soll ein Nutzungskonzept für die Umweltkirche und ihre Umgebung sein. Darin sollen auch verbindliche Bedingungen und Ideen für eine klimaneutrale, modellhafte Umsetzung und ein ökonomisch tragfähiges Betreibermodell formuliert werden. Zusammen dient das Ergebnis als Basis für einen weiteren Förderantrag für eine professionelle Planung und Realisierung.
Sobald feststeht, wann die Workshops durchgeführt werden, werden die Stadt Zeitz sowie Claudia Siebeck dazu informieren, denn diese sollen mit großer Bürgerbeteiligung laufen.
Bürgerpicknick auf der Streuobstwiese
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 06.06.2023
Seit der Bewerbung des ersten Bürgerpicknicks war die Streuobstwiese in der Semmelweisstraße in aller Munde, denn zum einen war nicht jeder damit einverstanden, dass die naturbelassene Wiese gemäht und für ein Picknick genutzt wird und zum anderen gab es Kritik das die Wiese als Hundewiese genutzt wird und man hier nicht verweilen könne.
Neugierig machte die Vorankündigung trotzdem, denn trotz Vorabkritik kamen über 200 Besucherinnen und Besucher bei denen Claudia Siebeck, die die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, die Vorurteile zerstreuen konnte.
So viele Hinterlassenschaften gab es nicht und wir haben die Wiese auch nur an bestimmten Stellen gemäht. Unser sanftes Programm fand großen Anklang, der Parcours auf den gemähten Wegen fand großen Gefallen und die Bürgerinnen und Bürger hatten großen Gesprächsbedarf und so konnte ich mit Ihnen auch gleich meine Fragebögen zur Zukunft der Streuobstwiese abarbeiten,
so Claudia Siebeck, erfreut über den Zuspruch.
Die Stimmung war wunderbar, bestätigten einige der Besucher, was auch daran lag, dass sich Kinder und Jugendliche austoben konnten, man bei Speisen und Getränken gemütlich beisammensaß und der der Zirkus Upsala sowie der Slackline Artist mit begleitender Cellomusik für magische Momente sorgten. Zudem nahm sich Bürgermeisterin Kathrin Weber die Zeit um den Kindern Geschichten vorzulesen und auch die Baumpaten freuten sich über die kleine Anerkennung und Ehrung im Rahmen des Bürgerpicknicks.
Ich bin begeistert von dem Zuspruch der Zeitzerinnen und Zeitzer. Ich konnte viele Gespräche führen und habe vor allem die Kritikpunkte mitgenommen um diese zu lösen. Die Streuobstwiese rückte wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen, für die Belange zum Erhalt wurde sensibilisiert und gleichzeitig wurden neue Ideen geboren. So soll es im Herbst ein Ernte- und Saftfest, ein Obstbaumschnitt-Seminar im Winter und ein 2. Bürgerpicknick im Mai 2024 geben,
so Siebeck weiter.
Erste Ideen gibt es also bereits, doch was wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger für die Zukunft der Streuobstwiese? Diese Frage wollte Claudia Siebeck über einen Fragebogen und Gespräche während des Bürgerpicknicks klären. Die Gäste zeigten dabei großes Interesse und füllten insgesamt 140 Fragebögen aus. Die Fragebögen wurden alleine, in Gruppen oder im Gespräch mit den Veranstaltern ausgefüllt. Weiterhin wurden mit der Leiterin des evangelischen Kindergartens und der Leiterin der Kita Regenbogen erste Gespräche geführt, die zukünftig die Streuobstwiese als direkt angrenzende Grünfläche für Umweltbildung nutzen können.
Das Ergebnis zeigt, dass sich über die Hälfte der Bürgerinnen und Bürgern „andere Sitzgelegenheiten“ wünschen, dabei fanden die drehbaren Liegesessel den größten Gefallen. Der Grund dafür war, dass man sich ausruhen kann und sich sowohl zur Sonne hin als auch von der Sonne wegdrehen kann. Am zweithäufigsten wurden Rundbänke genannt, da man sich besser unterhalten kann und auch mal zu viert Platz findet. Im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zeigte sich generell sehr oft der Wunsch nach Möglichkeiten des Zusammenkommens im Außenraum. Holzpodeste als Sitz-, Liege- und Verweilmöglichkeiten waren eher ein Vorschlag für Jugendliche und Kinder, die weniger auf dem Picknick bei der Umfrage vertreten waren. Trotzdem wünschten sich 30% der Befragten auch diese Variante auf der Obstwiese. Weiterhin wurde sehr häufig der Wunsch nach mehr Schatten geäußert, im Sommer kann man wohl kaum auf den Sitzbänken Platz nehmen, da diese voll in der Sonne stehen und der Asphaltweg Hitze abstrahlt.
Fast die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Informationen zum Biotop, am liebsten mithilfe von Informationstafeln mit Texten und Bildern. Dabei gab es häufig die Bemerkung, dass dies aber nur schön wäre, wenn es nicht gleich wieder zerstört werden würde, die Angst vor Vandalismus war bei den Bürgerinnen und Bürgern markant. Nur 29% fanden sensitive Geräte wie Lupe und Hörrohr wünschenswert. Die Mähwege fanden sehr großen Anklang. Im Rahmen des Picknicks wurde der Parcours gemeinsam begangen, im Gänsemarsch machten sich die Bürgerinnen und Bürger auf und fanden großen Gefallen an den naturnahen Wegen mit überraschendem Verlauf.
Die Vergrasung der Streuobstwiese fiel auch den Bürgerinnen und Bürgern auf, 39% wünschen sich mehr Blumen, teilweise konkretisierten sie den Wunsch und forderten eine „größere Vielfalt an Pflanzen“, eben nicht nur Obstbäume, sondern auch Sträucher und Blumen.
Die Kindergartenleiterinnen können sich die Nutzung der Streuobstwiese für ihren Alltag sehr gut vorstellen, am besten eignen sich Angebote zum Bewegen, Klettern und Balancieren. Forschungsgeräte wie Lupe etc. können die Kinder der KiTa Regenbogen selber auf die Wiese mitbringen, sie haben kleine Forschungstaschen, die Leiterin des evangelischen Kindergartens dagegen würde sich über solche Instrumente vor Ort freuen. Die Kinder der Kita Regenbogen fanden bereits großen Gefallen an den Mähwegen, die Kinder können sich nun auf der Obstwiese freier bewegen und werden durch die vielen Kurven und der Topographie zum Laufen motiviert. Ein Vorteil an dem aktuellen Verlauf ist, dass die Wege nicht auf den Straßen enden, so kann man die Kinder laufen lassen. „Grüne Klassenzimmer“ oder Sitzgelegenheiten werden dagegen von beiden Einrichtungen nicht gebraucht, darüber verfügen beide schon in den Außenräumen der Kindertagesstätten. Naturnahe Klettermöglichkeiten wie z.B. auf dicken Baumstämmen dagegen wären gerne gesehen.
Grün statt Graffiti!
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 16.05.2023
Begrünte Wände erfüllen als Teil der städtischen Infrastruktur wertvolle stadtökologische Aufgaben. So kühlt eine begrünte Fassade im Sommer und wärmt im Winter, schützt Haus und Fassade, verbessert die Luftqualität in unmittelbarer Umgebung, steigert das Lebensgefühl und die Aufenthaltsqualität im Stadtraum, ist Futterquelle und Nistplatz für Insekten und Vögel, sieht toll aus und ist eine wirksame Waffe gegen Graffiti!
Doch welche Pflanzen eignen sich? Welche Kosten kommen bei der Fassadenbegrünung auf mich zu? Geht dadurch der Putz kaputt oder wird er sogar gefestigt? Können Kletterpflanzen tatsächlich auch den Dämmwert erhöhen und für eine Senkung der Sommertemperaturen sorgen? Neben diesen Fragen erfordert vor allem die Konstruktion eine sorgfältige Planung. Eine eingehende Untersuchung des Untergrundes hinsichtlich seiner Eignung zur Anbringung der Kletterhilfe (Mauerwerk, Holz, Wärmedämmverbundsystem) sowie die Feststellung der maximalen Last durch die Begrünung sind dabei von wesentlicher Bedeutung.
Viele Fragen auf die Claudia Siebeck, die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, beim Infoabend am Mittwoch, den 31. Mai ab 18 Uhr im Haus der Jugend (Freiligrathstraße 40), Antworten geben will. An diesem Abend können Sie nicht nur Ihre Fragen stellen, sondern Claudia Siebeck wird kurz in die Thematik einführen und Untersuchungsergebnisse präsentieren, die aufzeigen, was eine Fassadenbegrünung alles bewirkt, welchen Nutzen diese für Mensch und Umwelt hat, wo die Vorteile liegen und wo Grenzen gesetzt sind.
Petra Mattheis arbeitet als bildende Künstlerin in Zeitz und wird anschließend ihre Arbeit „Grünzeichnungen - Zeit Wurzeln zu schlagen“ präsentieren, ein Kunstprojekt, welches mithilfe von Grün an Hauswänden realisiert werden soll. Die vom Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG)-zertifizierte Fachberaterin für Fassadenbegrünung, Frau Heinichen, wird vier vorbildhafte Projekte vorstellen. Ein Beispiel für ein Einfamilienhaus, bei dem eine intensive Pflege gesichert ist, ein Beispiel für einen hohen Plattenbau, der an eine Grünfläche angrenzt und man mit wenig Pflegeaufwand auskommen muss, ein Beispiel für einen innerstädtischen Straßenzug, auf dem eigentlich kein Platz für Pflanzbeete auf den Gehsteigen ist und abschließend Beispiele für Mauerbegrünung. Als Expertin, die Kommunen berät, Führungen durchführt, mit vielen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern im Gespräch ist und bereits praktische Erfahrungen sammeln konnte, wird sie an diesem Abend auch Fragen zu Pflanzenauswahl, Befestigung, Pflege und Kosten beantworten.
Genügend Zeit bleibt anschließend um die Fragen aller Interessenten zu beantworten. Eingeladen sind dabei alle Bürgerinnen und Bürger sowie Hauseigentümer, Stadtverwaltung, Wohnungsgesellschaften und Planungsbüros.
Die Veranstaltung ist Teil des Projektes „ZENATRA - Zeitz. Lebendig. Klimaaktiv.“. Kern des Vorhabens ist die Erarbeitung einer Gesamtstrategie mit einem Ziel- und Handlungskonzept (Nachhaltigkeitskonzept) für das gesamte Stadtgebiet von Zeitz. Dabei sollen beispielgebende Lösungsansätze für die Frage, wie wir morgen leben wollen, aufzeigt werden. Unter dem Label „Stadt der Zukunft“ will die die Stadt Zeitz gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Organisationen der Zivilgesellschaft und externen Partnern beispielgebende Lösungen und Projekte für eine nachhaltige wirtschaftliche Neuausrichtung sowie eine ressourcenschonende und klimaneutrale Stadtentwicklung realisieren. Dafür liegt ein Schwerpunkt auf der Entwicklung städtischer Freianlagen und auf einem bedarfsgerechten und ökologischen Umbau von Kleingartenanlagen. Diesen Schwerpunkt setzt auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept „Zeitz 2035“.
Gestaltet werden soll dabei eine produktive, gesunde und resiliente Stadtlandschaft. Produktiv im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Bodens, Gesund im Sinne des Ermöglichens eines gesunden Lebensstils mit grüner Infrastruktur und gesunder Ernährung sowie resilient im Sinne einer guten Anpassungsfähigkeit an nicht aufzuhaltende Klimaveränderungen. Der Fokus liegt dabei auf Grün-, Frei- und Landschaftsräumen, lokalen Akteuren und lokalen Wirtschaftskreisläufen. Des Weiteren werden Schlüsselprojekte im Rahmen der Erstellung des Nachhaltigkeitskonzeptes erarbeitet, die mit Zeitzer und weiteren Akteuren umgesetzt werden sollen.