Grußwort des Oberbürgermeisters

967 auf der Synode von Ravenna erstmals erwähnt, war Zeitz lange Zeit Bischofssitz, später dann Hauptstadt des Herzogtums Sachen-Zeitz. Als Residenz diente von 1663 bis 1718 unser Schloss Moritzburg – heute samt Museum und Park die Hauptattraktion für TouristInnen.

Auf dem ehemaligen Gelände der Bischofsburg erfolgte der Bau des Doms St. Peter und Paul. Mit einer Krypta aus dem 11. Jahrhundert und direkt an der Straße der Romanik gelegen, ist der Zeitzer Dom auch heute ein echter Magnet für BesucherInnen.

Nicht erst seit DDR-Zeiten war Zeitz ein weltbekannter Industriestandort. Zuckerproduktion, Maschinenbau (ZEMAG), Hydrierwerk, Kinderwagenproduktion (ZEKIWA), aber auch Klavier- und Schokoladenherstellung (ZETTI) machten unsere Stadt deutschlandweit bekannt. Die Zeit nach 1989 kam einem Strukturbruch gleich, der insbesondere die ältere Bevölkerung bis heute stark prägt.

Doch auch die Zukunft der Stadt ist mindestens genauso spannend wie ihre Vergangenheit: Aufgrund des Braunkohlestrukturwandels tun sich ungeahnte Perspektiven auf: Zeitz wird Stadt der Zukunft – hier entsteht die Welt von morgen. Gemeinsam mit der örtlichen Industrie arbeiten wir zudem an vielfältigen zukunftsweisenden Projekten, die weit über Themen des Braunkohlestrukturwandels oder der Digitalisierung hinausgehen werden. Zahlreiche Initiativen zeugen davon.

Liebe Zeitzerinnen und Zeitzer, liebe Mitbürger,

beim Blick auf das vergangene Jahr zeigt sich, dass uns auch 2023 viel abverlangte und erneut zahlreiche Herausforderungen mit sich brachte. Nicht weit von uns entfernt toben weiter Kriege, welche Menschen das Leben kosten, andere aus der Heimat vertreiben und Lebensträume zerstören. Gespalten von den Ereignissen ist man mancherorts nicht mehr zu Gesprächen oder zu Kompromissen bereit und deshalb ist es umso wichtiger, dass wir alle immer wieder daran erinnern, was derartige Ereignisse mit sich bringen und gemeinsam daran arbeiten, dass diese ein schnelles Ende finden und nicht erneut ausbrechen.

Ja, die Folgen der Kriege und der damit verbundenen Krisen sind, egal für welchen Lebensbereich oder welchen Sektor, weitreichend. Angesichts der damit verbundenen Herausforderungen gestaltete sich die Arbeit auch innerhalb der Verwaltung und somit auch in der Entscheidungsfindung der Gremien schwieriger und oftmals viel komplizierter, was sich auch 2024 nicht ändern wird, denn Probleme und Herausforderungen wie enorme Preissteigerungen, Lieferschwierigkeiten und Fachkräftemangel werden uns weiterhin begleiten. Daher gilt es aus- und durchzuhalten, wofür wir Beharrlichkeit und Kraft sowie einen langen Atem benötigen, damit wir unsere Ziele letztendlich erreichen können.

Aufregend, unruhig und oftmals auch hektisch ging es also zu, aber trotz aller Widrigkeiten, mit denen alle zu kämpfen hatten, bleibt ein positiver Rückblick auf das, was wir 2023 gemeinsam und für Sie, liebe Zeitzerinnen und Zeitzer, auf die Beine gestellt haben. Aufgrund der Umstände konnten wir aber noch nicht all unsere gesteckten Ziele erreichen und unsere Projekte so umsetzen wie geplant, was nahezu ausnahmslos externen Faktoren geschuldet ist. Aber auch wenn nicht alles wie gewünscht lief, konnten wir dennoch dazu beitragen, dass wir trotz aller Widrigkeiten weitere Entscheidungen zu Gunsten der Zukunft unserer Stadt auf den Weg gebracht und umgesetzt haben. Zudem wird vieles, was 2023 nicht geschafft wurde, nun im neuen Jahr passieren.
Zeitz entwickelt sich durch die Unerschütterlichkeit und Kreativität der Menschen unaufhaltsam weiter, hat an allen Ecken und Enden etwas zu bieten, zeigt langsam wieder ihre außergewöhnliche Schönheit und präsentiert sich als zukunftsorientiere-, liebens- und lebenswerte Stadt. Ich bin froh, einen Teil zur Entwicklung beitragen zu dürfen und möchte mich deshalb auch bei Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen und meine Wiederwahl im März 2023 bedanken. Für mich ist es eine große Ehre und Verpflichtung zugleich, all´ meine Kraft und Energie in die positive Entwicklung der Stadt zu stecken.

Kitas und Schulen

Ich freue mich zudem darüber, dass Kathrin Weber als Bürgermeisterin vom Stadtrat der Stadt Zeitz für weitere 7 Jahre im Amt bestätigt wurde und wir als zwei Juristen an der Spitze der Stadt Zeitz, in sehr guter Partnerschaft weiter an den Projekten und somit an der Zukunft der Stadt arbeiten können. Die bisherige Zusammenarbeit gestaltete sich sehr gut und effizient und deshalb bin ich froh, auch zukünftig nicht auf das große fachliche Wissen, das herausragende Engagement sowie das soziale und menschliche Auftreten, verzichten zu müssen.

Die Gestaltung unserer Stadt und ihrer Zukunft ist für uns alle wichtig, für alle, die jetzt hier leben, aber auch für Menschen, die sich für Zeitz entscheiden und vor allem für unseren Nachwuchs. Deshalb investieren wir seit Jahren in die Kindertagesstätten und Schulen. So konnte bis auf ein paar Restarbeiten Ende 2023 die Sanierung der Grundschule Zeitz-Ost, welche jetzt auch einen integrierten Hort hat, abgeschlossen werden, die Teilsanierung der Grundschule Rasberg konnten wir beginnen und auch der Neubau der Evangelischen Grundschule im ehemaligen Franziskanerkloster läuft auf Hochtouren und bisher ohne Probleme. Der Burgenlandkreis konnte die 11 Millionen Euro teure Sanierung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums abschließen und hat zugleich die Sanierung der Pestalozzischule zum Bildungscampus in Angriff genommen. Die Grundschule Bergsiedlung bekam eine neue Außenspielkombination, die Teilsanierung der Kita Montessori begann und die Teilsanierung der Kita Kinderträume in der Albrechtstraße konnte abgeschlossen werden. Damit die Belange von Kindern und Jugendlichen in den Gremien der Stadt Zeitz besser vertreten werden, habe ich zur Wiederbelebung des Jugendbeirates aufgerufen. Nach Wahl und Konstituierung konnte dieser nun seine Arbeit aufnehmen, mit dem ich auch im neuen Jahr ins Gespräch kommen will, um die Ideen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu besprechen und in Angriff zu nehmen. 

2024 nimmt die Gestaltung des Schulcampus Stadtmitte bzw. die Sanierung der Sekundarschule III und der Grundschule Stadtmitte weiter Fahrt auf, so dass auch hier hoffentlich bald mit der Umsetzung begonnen werden kann. Ende 2023 erhielten wir die erneute Fördermittelzusage zum Bau des Mehrgenerationenspielplatzes in Kayna. Nachdem der Bau am Standort Burgstraße, auf Grund der außerordentlichen hohen Bedeutung des archäologischen Flächendenkmals, der ehemaligen Kaiserpfalz Barbarossas, nicht für den Spielplatzbau in Frage kam, wurde die Spielplatzplanung auf den Standort in der Mönchshohle angepasst und wird 2024 umgesetzt. Es wird also weiter investiert, was mich auch gleich zu 2023 begonnen und abgeschlossenen Baumaßnahmen bringt.

Neubau, Sanierung, Renaturierung, Rückbau

Gleich vorweg nehmen möchte ich hier die Sanierung des ehemaligen ZeKiWa Hauptgebäudes, welches bereits jetzt die Augen der Zeitzer erfreut. Zwar laufen hier noch einige Arbeiten, aber 2024 wird die Sanierung abgeschlossen, so dass das Stadtarchiv in das geschichtsträchtige Gebäude einziehen kann. Da die Nikolaikirche 2023 einen ernstzunehmenden neuen Eigentümer gefunden hat, ist nicht ausgeschlossen, dass auch hier Sanierungsarbeiten beginnen werden. Der Busbetriebshof der PVG in der Straße Auf den Gebinden wurde für rund 14 Millionen Euro aus Hochwassermitteln durch den Burgenlandkreis saniert und eröffnet. Der Zeitzer Bahnhof samt Busbahnhof wurden, wenn auch noch nicht ganz vollendet mit einem großen Fest eingeweiht, es erfolgte der Rückbau des Gebäudes Am Kalktor 1, der Gebäude im Platanenweg 25 bis 30 durch unsere Wohnungsbaugesellschaft sowie der Rückbau samt Renaturierung der Kleingärten an der Unteren Promenade durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und der Abbruch von Hanfmühle und alter Mosterei durch den Privateigentümer. Auf der einen Seite natürlich schade, dass derartige historische Gebäude verschwinden, aber am Ende gaben die leerstehenden Ruinen kein gutes Bild mehr ab und konnten nicht mehr gerettet werden.

Doch auch wenn der Abriss im ersten Moment schmerzt, konnte auch 2023 viel saniert und neugestaltet werden. In der Liebknechtstraße konnte der 2. Bauabschnitt der grundhaften Sanierung abgeschlossen werden, an Bahnhof, Baenschstraße und zahllosen anderen Orten wurden neue Bäume gepflanzt, unterer Wasserberg und oberer Steinsgraben konnten nach der Sanierung freigegeben werden, am Kalktorkreisel wurden Fußgängerüberwege eingerichtet, die Hochwassersanierung des Weges zum Schießplatz im Tiergarten konnte abgeschlossen werden, es wurden zwei Hundewiesen hergerichtet und freigegeben, die ehemalige Paul-Wegmann-Schule wurde – nach jahrelanger Vorbereitung und Betreuung des Prozesses – erfolgreich zwangsversteigert und der Investor begann mit der ersten Sicherung des Komplexes, bevor in den kommenden Jahren die Sanierung beginnen soll. Aufgrund der Schwierigkeiten in der Baubranche konnte zudem noch keine Entscheidung zur Neubebauung des Brühl getroffen werden, so dass auch das Investorenauswahlverfahren weiterhin läuft und wir aber aufgrund der Wichtigkeit des Vorhabens auch eine entsprechende Geduld an den Tag legen.

Weiterhin konnte der Neubau der Maibachbrücke samt weiterer Deckensanierung in Nonnewitz gemeinsam mit der Landesstraßenbaubehörde durchgeführt werden, der zweite Baubeschnitt im Rahmen der Rathaussanierung wurde noch vor dem Jahreswechsel fertiggestellt, die Sitzecke an der Auebrücke wurde aus Hochwassermitteln saniert, ebenso wie der Herzog-Moriz-Platz vor dem Amtsgericht. Erfreulich ist auch, dass der Verein „Historische Drahtseilbahn Zeitz“ – ebenfalls nach jahrelanger Vorbereitung durch die Stadtverwaltung - das Drahtseilbahngebäude käuflich erwarb und mit Hilfe von Fördermitteln und Spenden die Sanierung des Gebäudes plant. Zudem gibt es noch zahlreiche Bauvorhaben von Unternehmern und Privateigentümern, die ebenfalls dazu beitragen, dass die Stadt Zeitz wieder ein Stück liebens- und lebenswerter wird. Dazu gehört auch die Nahkaufbox in Kayna, welche 7 Tage die Woche, 24h am Tag und alle 365 Tage im Jahr geöffnet hat, um Lebensmittel einkaufen zu können. Insoweit möchte ich mich auch an dieser Stelle bei allen Eigentümern, Bürgerinnen und Bürgern und überhaupt bei allen bedanken, die jeder für sich dazu beitragen, dass unsere Stadt Stück für Stück nach vorn kommt – uns sei es nur, dass sie ihren Mitmenschen täglich ein Lächeln schenken. Herzlichen Dank dafür!

Wiederbelebung der Streuobstwiese an der Semmelweisstraße in Zeitz 

Auch 2024 ist kein Stillstand in Sicht, denn neben der Fertigstellung der vorgenannten Bauvorhaben können auch Rossmarkt 13 und 13 a, einschließlich des Einzuges des Medizinischen Versorgungszentrums sowie die Kramerstraße 1- 4 durch unsere WBG endlich fertiggestellt werden. Daneben beginnen die Sanierung und Renaturierung der ehemaligen Kleingartenanlage an der Bornpromenade, die vollständige Neugestaltung des Parkplatzes Besenstraße aus Stadtsanierungsmitteln, sowie die Sanierung der Brüderstraße. Zudem will die Landesstraßenbaubehörde die Schnauderbrücke in Kayna und die Brücke Roda in diesem Jahr sanieren. Ebenfalls saniert und aufgewertet wird die Streuobstwiese am alten Krankenhaus u.a. durch Neupflanzung von über 100 Obstbäumen und neben einem Trinkwasserbrunnen, welcher über unsere Stadtwerke am Rossmarkt entstehen wird, werden zudem sog. Smart-Benches, welche neben dem Aufladen von Smartphone und Co auch zum Verweilen einladen, aufgestellt.

Neue Konzepte und Strategien für die Zukunft auf den Weg gebracht

Sie sehen, Zeitz bewegt sich und neben Bauprojekten und Investitionen in unsere Zukunft haben wir als Stadtverwaltung mit breiter Beteiligung zudem ein neues Tourismuskonzept auf den Weg gebracht, sind neue Kooperationen mit Verbänden, Vereinen und Wirtschaft aus unserer Umgebung eingegangen, um die Region gemeinsam gut zu vermarkten. Daneben wurde und wird am Sportstättenentwicklungskonzept gearbeitet, mit der Wirtschaftsstrategie an weiteren Perspektiven für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gearbeitet und auch das Verkehrsentwicklungskonzept nimmt auch dank Hinweisen von Ihnen liebe Zeitzerinnen und Zeitzer langsam Gestalt an und wird 2024 auf den Weg gebracht, um die Zukunft der Mobilität in Zeitz zu gestalten. Und noch dieses Jahr soll, basierend auf den Erkenntnissen des Konzepts, der obere Wendische Berg neugestaltet werden, damit der Verkehr zukünftig wieder flüssiger läuft. Die Fördermittel dazu sind sogar schon bewilligt.

Strukturwandel, Nachhaltigkeit, Digitalisierung der Verwaltung und Smart City sind ebenfalls weiterhin zentrale Themen unserer Stadt. Mit den Maßnahmen, die bereits auf den Weg gebracht wurden, sind wir dabei auf einem guten Weg und auch wenn nicht alles sofort sichtbar ist, passiert im Hintergrund viel und man findet beim Hinschauen unzählige Entwicklungen und Leuchttürme. Jedoch gehört auch dazu, dass wir Geduld brauchen, denn wir stehen noch am Anfang unseres Weges hin zu mehr Nachhaltigkeit und hin zur Umsetzung des Strukturwandels, was bspw. Projekte wie die S-Bahn Anbindung, die Elektrifizierung der Bahnstrecke samt Neubau von Tunnel, Bahnsteigen und Überdachung, das Gewerbegebiet Radeland oder auch weitere Konzepte im Rahmen der NEB (Neues Europäische Bauhaus) Projekte zeigen.

Denn das direkt am Bahnhof gelegene und rund 4 ha große innerstädtische Gelände bietet mehr Potenzial für Zeitz und wurde deshalb auch durch die Staatskanzlei ausgewählt, um genau hier die Idee des Neuen Europäischen Bauhauses als Sachsen-Anhalt-Projekt in den kommenden drei Jahren umzusetzen. Als städtebauliches Filetstück bietet es beste Voraussetzungen einer Entwicklung nach den Grundsätzen des NEB. Mit der Umsetzung, einschließlich einer Strategie für die weitere Entwicklung, kann etwas Bedeutsames geschaffen werden und ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnt, auch wenn es noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird. Aber vorab steht die Beantragung und Bewilligung der Europäischen Fördermittel aus dem sog. JTF, dem Just Transition Funds. Daran wird in einem hochrangig besetzten Gremium seit geraumer Zeit gearbeitet und wir bereiten uns intensiv auf den Tag vor, an dem die Förderrichtlinie endlich veröffentlicht wird.

Kultur und Tourismus

Auch in Sachen Kultur und Tourismus hat sich unsere Stadt im Jahr 2023 nach außen offen, herzlich und vielseitig präsentiert. Nicht nur Vereine, Künstlerinnen und Künstler, Privatpersonen oder Organisationen haben im vergangenen Jahr gezeigt, wie großartig unsere Kunst- und Kulturszene ist und wie großartig und vielschichtig diese weiterwächst. Auch die Veranstaltungen im Schlosspark, im Capitol, auf unseren Märkten und Plätzen sowie in den Ortschaften haben einmal mehr deutlich gemacht, dass unsere Stadt lebt und auch die Menschen aus der umliegenden Region sehr gern nach Zeitz kommen, um hier das großartige und wachsende Angebot zu nutzen. In diesem Jahr steht nun auch endlich die Eröffnung des Schaudepots des Deutschen Kinderwagenmuseums an und damit der Abschluss langjähriger Umbaumaßnahmen.

Zeitz entwickelt sich nicht nur im Rahmen des Strukturwandels. Vor allem Sie, die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Investoren, Vereine, Ehrenamtliche sowie nicht zuletzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung tragen dazu bei, dass unser Zeitz bei allen Widrigkeiten so positiv entwickelt. Dazu passt auch gut, dass unsere Stadtwerke ihr Sponsoring-Budget für Vereine von 50.000 € auf 100.000 € verdoppelt haben, um die großartige Arbeit dieser ihrerseits zu unterstützen. Wie bereits in der Vergangenheit von mir angesprochen, braucht Zeitz auch weiterhin Zuzug und Arbeit. Die Weichen, dass sich Firmen mit nachhaltigen Geschäftsideen und zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen für Zeitz begeistern, haben wir gestellt.

Die Digitalisierung ist dabei genauso treibende Kraft, wie das Thema der erneuerbaren Energien mit Technologien wie Wasserstoff. Kleine Erfolge zeigen sich dabei bereits. So hat die im Sommer 2023 laufende Marketingkampagne unsere Stadt bei Außenstehenden in den Fokus gerückt und neugierig gemacht und unsere Stadt wächst wieder, so dass derzeitig mehr als 29.000 Menschen in Zeitz leben. Ein kleiner Erfolg, auf dem man wie bei allen anderen bereits umgesetzten Projekten, aufbauen kann. Jetzt heißt es, den Schub zu nutzen und Zeitz mit besten Angeboten weiter für unsere Zukunft zu gestalten. Neubaugebiete wurden in einem verträglichen Maß geschaffen und sind vorhanden, aber auch viele Bestandsimmobilien bieten noch Freiräume für die persönliche Entfaltung.

Neue Arbeitsplätze entstehen in der Region

Ganz besonders und wesentlich ist aber, dass sich die Wirtschaft in und um Zeitz herum massiv entwickelt und auch hier Weichen für weiteres Wachstum und Tausende neuer Arbeitsplätze gestellt sind. Neben MIBRAG, Südzucker und CropEnergies wollen auch weitere Unternehmen expandieren und neue Geschäftsfelder aufbauen. Darüber hinaus werden in den kommenden Jahren weitere Arbeitsplätze nach Bewilligung der Fördermittel für das Wasserstoffnetzwerk entstehen, wie auch durch die Erweiterung des Chemie- und Industrieparks und der Entwicklung kleinerer bis sehr großer Gewerbegebiete in Zeitz wie dem Radeland auf der „Grünen Magistrale“ und dem Interkommunalen Gewerbegebiet an der A9/B91.

Manche städtebaulichen Probleme haben wir nicht lösen können. Auch das Loch am Schützenplatz, liebevoll Biotop genannt, ist noch da, wie auch viele andere Problemimmobilien. Im Hintergrund passiert jedoch vieles, was leider nach außen nicht sichtbar ist. In der Rahnestraße konnten wir zum Beispiel erneut zwei Rechtsstreitigkeiten gegen Eigentümer vor Gericht gewinnen und verfolgen hier weiterhin unsere Strategie, denn auch hier hilft nur Beharrlichkeit und ein langer Atem, Schritt für Schritt.

Mein herzlicher Dank gilt all denjenigen, die auch 2023 an der Zukunft unserer Stadt und der Region mitgearbeitet haben, nicht zuletzt den Mitgliedern des Zeitzer Stadtrates und den Ortsbürgermeistern und Ortschaftsräten für die konstruktive Zusammenarbeit zum Wohl unserer geliebten Stadt und ihrer Ortschaften. Ich freue mich, dass sich der positive Entwicklungstrend in diesem Jahr fortgesetzt hat und ich setze mich natürlich weiterhin mit aller Kraft dafür ein, die Chancen und Möglichkeiten des Trends weiter voranzutreiben und diese für Zeitz umfassend zu nutzen.

Ihr
Christian Thieme
Oberbürgermeister

Einmalig in Europa ist die Sammlung von Kinder-, Sport- und Puppenwagen, deren schönste Stücke im Deutschen Kinderwagenmuseum im Schloss Moritzburg Zeitz gezeigt werden. Die Ausstellung erzählt die Geschichte des Zeitzer Kinderwagenbaues von den Anfängen in den 1840er Jahren bis heute. Besucher können hier in digitalen Kinderwagenkatalogen blättern und historische Kinderwagenmodelle aus 130 Jahren bestaunen. Vielleicht finden Sie sogar ein Modell aus Ihren Kinderjahren? Bis 2021 soll das Deutsche Kinderwagenmuseum im Schloss Moritzburg Zeitz um ein Schaudepot mit 420 m² Ausstellungsflächeerweitert werden. Dank der Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg e.V. hat das Museum seit April 2020 eine eigene Homepage www.museum-moritzburg-zeitz.de, begleitet von einem Newsletter, Facebook- und Instagram-Account.

Seit Juni 2020 ist das Museum Schloss Moritzburg Zeitz um zwei bedeutende zeitgenössische Kunstwerke reicher: Tim von Veh lässt in seiner großformatigen Collage „Schauplatz der Eitelkeiten“ 17 Protagonisten des Zeitzer Hofes in Lebensgröße auferstehen. Unter dem Titel „Beständig ist das leicht Verletzliche“ schuf Hans-Christoph Rackwitz neun Gemälde auf Leinwänden, die vom Erblühen und Vergehen der Nebenlinie Sachsen-Zeitz berichten und die barocke Kassettendecke im Audienzgemach Moritz´ von Sachsen-Zeitz schmücken.

Im ersten Obergeschoss des Torhauses befindet sich das Kunst- und Museumspädagogische Zentrum „Johannes Lebek“. Eine Dauerausstellung informiert über die künstlerische Arbeit des Holzschneiders und die verschiedenen grafischen Drucktechniken. Vielfältige museumspädagogische Programme zum Holzschnitt, aber auch zur Stadt- und Schlossgeschichte finden hier statt.

Ebenfalls im Torhaus befindet sich die Stiftsbibliothek Zeitz der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz. Hier wird die Privatbibliothek des letzten, 1564 verstorbenen Naumburger Bischofs Julius Pflugk aufbewahrt mit rund 1.000 Bänden und 2.000 Drucken. Zu den herausragenden Büchern der Stiftsbibliothek Zeitz gehört ein Exemplar der „Schedelschen Weltchronik“. Seit 2020 ist der Bestand digitalisiert. Die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bestände der Zeitzer Stiftsbibliothek gehören zu den ältesten und bedeutendsten Büchersammlungen in Sachsen-Anhalt.

Das wunderschöne Schlossparkgelände Moritzburg ist ein Gartentraum – eine moderne Garteninterpretation rings um das Barockschloss. Das 12 Hektar große Areal zählt zu den 50 schönsten und bedeutendsten Parkanlagen Sachsen-Anhalts und ist somit Teil des touristisch denkmalpflegerischen Netzwerkes „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen- Anhalt“. Veranstaltungen im Schlosspark gehören ebenso zum kulturellen Leben wie Konzerte in der Franziskanerklosterkirche, Theatervorstellungen im Theater Zeitz im Capitol oder Besuche im Kino am Brühl.

Sehenswert ist auch die Michaeliskirche in der Zeitzer Oberstadt am Rossmarkt. 1882 entdeckte man in der Bibliothek der Michaeliskirche einen Originaldruck der Lutherthesen aus dem Jahre 1517 – weltweit gibt es nur sechs Exemplare solcher Plakatdrucke. Martin Luther, der große Reformator, hatte 1542 selbst im Franziskanerkloster gepredigt. Bis zum heutigen Tag wird dieses wertvolle Dokument der Weltgeschichte sorgfältig in Zeitz, der Stadt der Luthernachkommen, aufbewahrt. 2020 gab es am Gotteshaus eine neue spektakuläre Entdeckung: ein Fresko von etwa 1510 zeigt Jesus Christus mit Heiligenschein.

Unweit von der Michaeliskirche befindet sich der Einlass zum Unterirdischen Zeitz. Dieses unterirdische Gangsystem wurde größtenteils im 15. und 16. Jahrhundert angelegt, um dort selbst gebrautes Bier zu lagern. Seit Anfang der 90er Jahre kümmert sich ein Verein um die Pflege dieser Gänge und führt Interessierte durch die Unterwelt der Zeitzer Oberstadt.

Die Brikettfabrik Herrmannschacht Zeitz ist die älteste erhaltene Brikettfabrik der Welt. Insbesondere Familien können sich direkt vor Ort über die Braunkohlegeschichte Mitteldeutschlands informieren oder einfach nur einen spannenden Tag in einem besonderen Ambiente verbringen.

In den letzten Jahren hat sich Zeitz zudem zu einer kleinen Weinstadt gemausert. Reben findet man unter anderem in der Innenstadt an den Hängen der Franziskanerklosterkirche und bei Kloster Posa. Seit 2013 ist der Verein „Kultur- und Bildungsstätte Kloster Posa e.V.“ Pächter und Nutzer der ehemaligen Klosteranlage und hält jährlich Angebote in den Bereichen Kultur und Bildung bereit, zum Beispiel „Open Space Zeitz“. Seit einigen Jahren finden auf dem Klostergelände umfangreiche archäologische Ausgrabungen statt, die 2020 bundesweit für Aufmerksamkeit sorgen.

Traditionsunternehmen wie das Weingut Schulze in Döschwitz sowie das Wein- und Sektgut Hubertus Triebe in dem Zeitzer Ortsteil Würchwitz keltern erstklassige, sogar bundesprämierte Weine. Aus der Winzerfamilie Triebe stammt die 50. Gebietsweinkönigin von Saale-Unstrut, Annemarie. Passend zum Wein wird in Würchwitz auch der berühmte Milbenkäse hergestellt. Das dortige Milbenkäsemuseum hat sich ganz dem besonderen Käsegenuss verschrieben.

Die Zeitzer Weinregion lässt sich am besten auf der Weinroute an der Weißen Elster entdecken. Die Weiße Elster ist ein ganz besonderes Gewässer. Sie gilt als der wichtigste Fluss Mitteldeutschlands, mehr als 1,5 Millionen Menschen leben im 5.300 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet mit einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt, die es zu bewahren gilt. Darum wurde die Weiße Elster zur Flusslandschaft 2020-2022 ernannt.

Außerdem fördert die Stadt ganz gezielt die heimische Wirtschaft. Mit dem „Zeitzer Michael“, dem städtischen Existenzgründerpreis, werden GründerInnen und UnternehmensnachfolgerInnen für ihr Engagement ausgezeichnet und ins Rampenlicht gerückt, um anderen Mut zu machen. Von der ersten Verleihung 1998 bis 2019 gab es insgesamt 628 Bewerbungen. An dieser „Galerie“ ist sehr gut erkennbar, wie sich die Zeitzer Wirtschaft neu erfindet und zunehmend den Blick für die Chancen in der Region öffnet.

In Zeitz gibt es viel zu entdecken. Besonders stolz sind wir auf unsere vielfältige Vereinslandschaft. Wir laden Sie herzlich ein, in der familienfreundlichen, grünen Wohn- und Kulturstadt auf Entdeckungsreise zu gehen.

Wir freuen uns auf Sie.