Legale Graffiti Kunstwerke - Mauer zwischen Brückenweg und Kita Kleine Strolche wird neue Sprayerwand
Pressemeldung der Stadt Zeitz vom 19.12.2024
Graffiti haben sich als Kunstform schon lange etabliert, denn die Kunst aus der Dose ist oftmals eben keine Schmiererei, sondern ein kreativer Ausdruck in Form von Signaturen (Tags), Motiven, Figuren (Character) politische Parolen oder eine Buchstabengruppe (Style), die meist für die Szene und nicht für den Laien lesbar sind. Um ihre Kunst sichtbar zu machen, nutzen die Künstlerinnen und Künstler meist freigegebene Wände.
Jedoch gerät die Szene immer wieder in Bedrängnis, da Flächen illegal besprüht werden, was auch von den Sprayern nicht toleriert wird. Deshalb sind die eigentliche Kunst und die Sachbeschädigung, wie es strafrechtlich richtig heißt, streng voneinander zu unterscheiden. Auch in Zeitz gibt es damit Probleme, jedoch möchte Oberbürgermeister Christian Thieme den Sprayern Flächen zur Nutzung anbieten, so dass diese ihre oftmals großflächigen Kunstwerke ganz legal sprayen können.
Wir haben eine Fläche hinter dem Haus der Jugend freigegeben, erst im Juni die Garagenwände am Bolzplatz hinter der Minol-Tankstelle und jetzt die knapp 100 Meter lange Mauer am Rande der ehemaligen Zekiwa-Galvanik zwischen Brückenweg und Kita Kleine Strolche. Wie sich gezeigt hat, werden die bisher nutzbaren Flächen, auf denen bereits großartige Kunstwerke entstanden sind, sehr gut genutzt, sind aber nicht ausreichend. Die ungefähr 1,70 Meter hohe Mauer bietet sich dafür an. Bisher bröckelte hier nur der Putz ab und der ein oder andere nutzte die Fläche für Schmierereien. Die Graffitikünstler unter Moritz Linsel haben gezeigt, dass es auch anders geht und deshalb gebe ich diese Mauer jetzt ebenfalls dafür frei, natürlich nicht ohne zuvor die Zustimmung der Wohnungsbaugesellschaft WGB als derzeitiger Eigentümerin eingeholt zu haben,
so Oberbürgermeister Christian Thieme.
Auch Moritz Linsel zeigte sich einmal mehr begeistert, dass die Stadt Flächen für die künstlerische Gestaltung freigibt und freut sich auch hier auf die ersten Ergebnisse. Den Hinweis zur freigegebenen Wand gibt Linsel weiter und, wie er berichtet, spricht es sich schnell rum, dass es in Zeitz solch großartige Möglichkeiten gibt. So wurde ein Bild an den im Juni freigegebenen Garagenwänden von einem Team aus Leipzig gestaltet.
Mal sehen, wer diesmal zu uns kommt, um ein weiteres Wandgemälde an die noch triste und graue Mauer zu bringen. Natürlich achten wir auch darauf, dass nur die von Seiten der Stadt freigegebene Fläche genutzt wird und sozusagen bei der Arbeit auch niemand zu Schaden kommt. Zudem achten wir darauf, dass Müll und andere Mitbringsel auch selbst entsorgt werden, Rücksicht genommen und auf fremdes Eigentum geachtet wird,
so Moritz Linsel.
Christian Thieme und Moritz Linsel sind gespannt, welche Motive hier entstehen. Eines der ersten wird wohl von Linsel selbst sein, denn er will noch vor Weihnachten die Spraydose schwingen und ein erstes Bild an die Mauer zaubern.
Quelle: Stadt Zeitz