Vom Winterquartier zurück auf den Schwanenteich - Frieda aus Wittenberg gesellt sich zu Dagmar

Kurz nachdem die beiden Zeitzer Schwäne Amelie und Dagmar im Frühjahr 2023 auf dem Schwanenteich ihr Sommerquartier bezogen haben, wurde Amelie, die 2010 aus Detmold nach Zeitz kam, mit großer Wahrscheinlichkeit Opfer eines Fuchsangriffes. Die restliche Sommersaison verbrachte Dagmar, die 2018 vom Zoo Halle nach Zeitz zog, allein, da sich die Beschaffung eines neuen Höckerschwanes durch die Bundeswildschutzverordnung, welche den Kauf derartiger Schwäne verbietet, erschwerte.

Die Stadt Zeitz besitzt eine Ausnahmegenehmigung des Landes zur Haltung der Schwäne. Jedoch dürfen die Tiere nicht einfach gehandelt werden und deshalb haben wir uns erst einmal auf die Suche begeben. Ich wurde durch einen Zeitungsartikel auf die Lutherstadt Wittenberg aufmerksam, weil hier gerade Jungschwäne aufgezogen wurden. Ich stellte kurzerhand bei meinem Amtskollegen, Oberbürgermeister Torsten Zugehör, eine Anfrage und bekam sehr schnell von ihm die Zusage, dass wir einen der Jungschwäne für unseren Schwanenteich und als Partner für Dagmar erhalten können,

so Oberbürgermeister Christian Thieme bei der Übergabe des Schwans, der vom Tierheim auf den Namen Frieda getauft wurde.

Nach ersten Absprachen machte sich Thomas Suk, Leiter des Sachgebietes Öffentliches Grün/Baumschutz vor vier Wochen auf den Weg nach Wittenberg um hier bei Patrick Anger, der in der Lutherstadt als Schwanenflüsterer bekannt ist, den Schwan anzuholen.

Nach Absprache mit Herr Anger und unserem Tierheim, in welchem die Schwäne ihr Winterquartier haben, wollten wir, dass sich die Schwäne vor dem Aussetzen auf dem Schwanenteich kennenlernen und aneinander gewöhnen. Deshalb bezog Frieda bereits vor vier Wochen das Quartier,

erklärt Thomas Suk.

Am heutigen Dienstag, den 09. April rund vier Wochen nach dem Umzug von Frieda nach Zeitz konnten beide Tiere auf dem Schwanenteich ausgesetzt werden. Neben zahlreichen Zuschauern ließen es sich auch Schwanenflüsterer Patrick Anger und Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör nicht nehmen, die offizielle Übergabe selbst zu übernehmen, um dann beide Tiere zusammen mit Oberbürgermeister Christian Thieme auf dem Schwanenteich auszusetzen.

Herr Thieme und ich haben uns auf dem kurzen Dienstweg verständigt und da uns nicht nur das Thema Lutherstädte verbindet, sondern darüber hinaus, wir ebenfalls einen Schwanenteich in Wittenberg haben, der ebenfalls künstlich und mit zwei Zuläufen angelegt ist, hier auch zwei Tiere ihre Heimat haben und wir wissen, wie schwer sich die Haltung der Tiere gestaltet, war es uns als Stadt Wittenberg eine Freude, der Stadt Zeitz den Schwan zu schenken, so dass Frieda jetzt zusammen mit Dagmar den Schwanenteich in Zeitz schmückt und, wie ich sehe fühlen sich beide auch sichtbar wohl,

so Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör.

Auch Patrick Anger zeigte sich als „Schwanenpapa“ zufrieden mit der neuen Heimat von Frieda und versprach, dass er bei Gelegenheit auch gern nochmal nach Zeitz kommt, um Frieda zu besuchen und um noch mehr von Zeitz zu entdecken.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheimes bitten zudem darum, die Tiere nicht zu füttern. „Diese werden täglich vom Tierheim versorgt und die zwar gut gemeinten Fütterungsversuche mit Brot oder ähnlichem sind nicht gesund für die Schwäne“, wie noch einmal betont wird. Ein Tipp gab man aber noch mit auf den Weg: Wenn man am Schwanenteich ist und das füttern nicht sein lassen kann, dann bitte nur mit Maiskörnern oder frischem Gras!

1. © Stadt Zeitz / Lars Werner
2. © Stadt Zeitz / Lars Werner
3. © Stadt Zeitz / Lars Werner