Auszug - Umsetzung DigitalPakt Schulen (mündlich)
Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales, Kultur und Sport | |||
TOP: | Ö 6 | ||
Gremium: | Ausschuss für Bildung, Soziales, Kultur und Sport | ||
Datum: | Mo, 26.10.2020 | Status: | öffentlich/nichtöffentlich |
Zeit: | 17:30 - 19:45 | ||
Raum: | Friedenssaal | ||
Ort: | Rathaus der Stadt Zeitz, Altmarkt 1, 06712 Zeitz | ||
Herr Dr. Röhler beantragt Rederecht für
* Herrn Schmidt – Schulleiter SKS „Am Schwanenteich“
* Herrn Solf – Schulleiter SKS III
* Frau Rössler – Schulleiterin GS Zeitz - Rasberg
Abstimmungsergebnis:
Gesetzl. Anzahl der Mitglieder: | 7 |
davon anwesend: | 6 |
Ja-Stimmen: | 6 |
Nein-Stimmen: | 0 |
Stimmenthaltungen: | 0 |
von der Abstimmung gemäß |
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§ 33 KVG LSA ausgeschlossen: | 0 |
Zunächst berichtet Frau Langenberg über den aktuellen Bearbeitungsstand zur Digitalisierung der Schulen.
Ein wichtiger Punkt ist die Ausstattung der Sekundarschulen mit Microsoft Office 365 – Lizenzen. Diese wurden beschafft und müssen auf die Rechner aufgespielt werden sowie dementsprechend auch gewartet werden. Die EDV-Abteilung der Stadt Zeitz hat dazu ein Leistungsverzeichnis erstellt, welches mit den Sekundarschulen abgestimmt wurde. Nunmehr werden dazu Angebote eingeholt. Ziel ist Mitte November die Erteilung des Auftrages und somit die Absicherung der Betreuung zum 01.12.2020.
Im Rahmen der Sofortausstattung erfolgte die Lieferung der Geräte an die Grundschulen in der 42. Kalenderwoche. Es steht die Einrichtung dieser Geräte in den Schulen an. Bereits bestehende Wartungsverträge der Grundschule Elstervorstadt bzw. Grundschule Bergsiedlung müssen erweitert werden, da diese beiden Schulen über die IKT-Richtlinie ausgestattet wurden. Für die weiteren fünf Grundschulen und zwei Sekundarschulen muss die Einrichtung der Geräte umgehend erfolgen. Bei den Sekundarschulen wurden die Aufgaben bereits mit in das Leistungsverzeichnis aufgenommen.
Zur Beantragung der Fördermittel aus dem DigitalPakt: Hier wurden in den letzten Wochen in den Schulen Zuarbeiten für die pädagogischen – technischen Konzepte erstellt. Der technische Ist-Stand in den Schulen muss noch erfasst werden. Die Vorgaben in Form von Excel-Tabellen müssen pro Schulen ausgefüllt werden. Auch hier ist ein Mitarbeiter der EDV damit beauftragt. Die Umsetzung erfolgt im Laufe November 2020.
Ein großes Problem ist der Einsatz eines IT-Systemadministrator für die Schulen. Dazu liegen zwei Anträge aus den Fraktionen vor. In der Verwaltung wurde abgestimmt, dass in den Stellenplan 2021, unter dem Vorbehalt, dass das angekündigte Förderprogramm entsprechend in Kraft tritt, eine Stelle aufgenommen wird. Zur Überbrückung bis dahin, wird mit dem neu entstandenen Digitalisierungszentrum und der Firma Dataport Kontakt aufgenommen. Die Mitarbeiter der EDV-Abteilung werden in diesen Vorgang mit eingebunden. Am 05.11.2020 gibt es dazu eine hausinterne Abstimmung.
Herr Eckel dankt für die Ausführungen und weist ebenfalls auf die zwei vorliegenden Anträge aus den Fraktionen hin.
Herr Strauch:
In welcher Form erfolgt die Finanzierung dieser Stelle?
Frau Langenberg:
Die Stelle im Stellenplan soll über das angekündigte Förderprogramm finanziert und in 2021 eingerichtet werden.
Antrag Herr Eckel:
Die Stadtverwaltung soll in der letzten Stadtratssitzung 2020 eine Stellungnahme zum aktuellen Sachstand abgeben.
Ausführungen aus den Schulen
Herr Schmidt:
Im Juni 2020 fand ein Termin mit der KITU statt. Dort wurde nachgefragt, ob für die Sekundarschulen das Programm Office 365 zur Verfügung steht, um ein eventuell zweites Homeschooling vorzubereiten. In den gesamten großen Ferien wurde versucht, die Lizenzen zu beschaffen. Ein Ergebnis wurde nicht erreicht, da es hier einem IT-Experten bedurfte. Die IT-Abteilung der Stadt Zeitz wurde um Unterstützung gebeten. Dies wurde zunächst mit Verweis auf nicht Zuständigkeit versagt. Ziel war es, zu Beginn des Schuljahres die Lizenzen zu erhalten. Erst unter Einbeziehung von Frau Weber wurde die Beschaffung durch die Stadt Zeitz realisiert.
Im September wurden nunmehr die Lizenzen gekauft für ca. 2000 Euro, die allerdings nicht verwendet werden können, da keiner sich verantwortlich fühlte, diese Lizenzen einzurichten. Wochen später wurde schließlich der Auftrag an die IT-Abteilung der Stadt Zeitz erteilt.
In diesem Zusammenhang verweist Herr Schmidt auf die Forderungen des Landes Sachsen-Anhalt, wie seitens der Schulen ein Distanzunterricht zu planen ist.
Diese Forderungen können in keinem Punkt umgesetzt werden. Die Rechner für die sozial schwachen SchülerInnen sind vorrätig, allerdings ohne Betriebssystem bzw. ein Programm.
Daraus ist ersichtlich, dass es sofort eines Experten bedarf, welcher die Schulen umfangreich betreuen kann.
Herr Solf:
Den Ausführungen seines Vorredners kann er sich in jedem Punkt anschließen. Es gibt nicht nur kein Internet sondern auch keine Geräte.
Nach den Forderungen des Landes Sachsen-Anhalt sollen die Lehrer mindestens einmal pro Woche telefonischen Kontakt mit den Eltern aufnehmen. Dies ist in seiner Schule unmöglich, da die Telefonanlage nicht funktioniert.
Wenn Software und Geräte da sind, muss dringend entschieden werden, wer ein Gerät mit nach Hause bekommt. Die Schule selbst kann keine Sozialprüfung vornehmen. Ebenso muss die Haftungsfrage geklärt werden.
Frau Rössler:
Die vorhandene Technik bzw. Ausstattung in der Schule ist sehr stark veraltet und bricht ständig zusammen. Ein konstantes Arbeiten ist nicht möglich.
In der 42. Kalenderwoche wurden Tablets für die sozial schwachen Kinder geliefert. Ungeklärt ist auch hier, wer die Geräte einrichtet und welche SchülerInnen ein Gerät erhalten sollen und wer die Haftung für Schäden übernimmt.
Sollte es erneut zur Schließung einzelner Klassen oder der ganzen Schule kommen, gibt es eine E-Mail Adresse beim Landesbildungsserver, über die mit den Eltern gearbeitet wird. Allerdings ist nicht jedes Kind angeschlossen. Seitens der Schule werden einzelne Elternhäuser angefahren und den Kindern die Arbeitsmaterialien übergeben. Wie sind die Lehrer dabei versichert? Ist das eine Dienstreise, ist das zumutbar?
Ergänzung Herr Solf:
Die Dringlichkeit könnte nicht höher sein. Ab morgen könnte bereits die Schule geschlossen bleiben.
Der stellvertretende Vorsitzende dankt für die Ausführungen.
Alle Stadträte sind sich darüber einig, dass die bestehenden Verhältnisse unzumutbar sind und dass dringend 1-2 Systemadministratoren zur Unterstützung der Einführung des Digitalpakts an den Schulen eingestellt werden sollen. Und das unverzüglich und unabhängig von einer möglichen Förderung. Da aber bis zur Einstellung noch Monate vergehen können, bedarf es einer kurzfristigen Übergangslösung.
Nach einer eindringlichen Diskussion wird folgender gemeinsamer Beschluss gefasst:
"Die Stadtverwaltung wird beauftragt, 2 IT-Fachkräfte (Systemadministratoren) unverzüglich zur Unterstützung der Schulen bei der Einführung der Digitalisierung vorläufig abzustellen.
Über die Umsetzung des Beschlusses ist dem Ausschuss im Verlauf einer Woche durch die Verantwortlichen zu berichten."
Abstimmungsergebnis zum Antrag:
Gesetzl. Anzahl der Mitglieder: | 7 |
davon anwesend: | 7 |
Ja-Stimmen: | 7 |
Nein-Stimmen: | 0 |
Stimmenthaltungen: | 0 |
von der Abstimmung gemäß |
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§ 33 KVG LSA ausgeschlossen: | 0 |
Der stellvertretende Vorsitzende Herr Eckel beendet um 18.35 Uhr diesen Tagesordnungspunkt.
Nachtrag zum Protokoll:
Am 27.10.2020 fand in der Verwaltung eine Beratung statt, in der zu den angesprochenen Problemen Festlegungen getroffen wurden. Das erstellte Protokoll wurde den Mitgliedern des Bildungsausschusses im Anschluss an die Sondersitzung des Stadtrates am 29.10.2020 ausgehändigt und erörtert. Nach einer kurzen Beratung einigte man sich darauf, dass in einer Sondersitzung des Bildungsausschusses am 9.11.2020 über den aktuellen Arbeitsstand zu berichten ist. Die 2 Mitarbeiter des Sachgebietes EDV (Herr Pfau und Herr Wagner, S.) sind ebenso wie die 3 Schulleiter (Herr Schmidt, Herr Solf, Frau Rössler) zu dieser Beratung einzuladen.
Das Protokoll vom 27.10.2020 wird als Anlage an dieses Protokoll beigefügt.