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Vorlage - IV/STR/010/0337/06  

Betreff: Unterbringung des Stadtarchives im Franziskanerkloster
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage Stadt Zeitz
Verfasser:Hoch- und Tiefbauamt
Hauptamt
Schulverwaltungs- und Kulturamt
Federführend:Fachbereich Zentrale Dienste Beteiligt:Fachbereich Technisches Zeitz
    Fachbereich Zentrale Dienste
   Fachbereich Soziales Zeitz
Beratungsfolge:
Bauausschuss Vorberatung
14.06.2006 
Sitzung des Bauausschusses geändert beschlossen   
Bildungsausschuss Vorberatung
19.06.2006 
Sitzung des Bildungsausschusses ungeändert beschlossen   
Haupt-und Wirtschaftsausschuss Vorberatung
22.06.2006 
Sitzung des Hauptausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtrat Zeitz Entscheidung
20.07.2006 
19. Sitzung des Stadtrates Zeitz ungeändert beschlossen  (IV/STR/010/0337/06)

Die Verwaltung wird beauftragt, die Sanierung des Franziskanerklosters mit dem Ziel der Nutzung als Archiv der Stadt Zeitz im

Die Verwaltung wird beauftragt, die Sanierung des Franziskanerklosters mit dem Ziel der Nutzung als Archiv der Stadt Zeitz im Jahr 2007 weiterzuführen.

 

Die dazu erforderlichen finanziellen Mittel sind im Kosten – Maßnahmeplan der Städtebauförderung, welcher dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt wird, einzustellen.

Gesetzliche Grundlage:

Gesetzliche Grundlage:

bereits gefasste Beschlüsse:              keine

aufzuhebende Beschlüsse:                            keine

 

Begründung:

Die Raumkapazität am derzeitigen Standort des Stadtarchivs im 2. Obergeschoss des Südflügels von Schloss Moritzburg wird bis Ende 2007 erschöpft sein.

Eine Erweiterungsfläche am Standort Schloss Moritzburg steht nicht zur Verfügung, andere städtische Immobilien erfüllen nicht die zur Nutzung als Archiv notwendigen Anforderungen.

Die Räume der Klausur des ehemaligen Klosters können nach erfolgter Instandsetzung und Ertüchtigung der vorhandenen Tragkonstruktion vom Archiv genutzt werden. Damit wird der leerstehende Teil der Klosteranlage einer nachhaltigen Nutzung zugeführt.

 

 

Bauzustand, Bauleistungen und Baukosten

 

Das zweigeschossige Klausurgebäude, bestehend aus Ost-,Süd-und Westflügel steht seit dem Auszug der ehemals im Obergeschoss des Süd-u.Westflügels untergebrachten Stiftsbibliothek im Mai 2005 leer. Nur die Aula im Obergeschoss des Ostflügels wird für den Theaterfundus genutzt. Im Erdgeschoss darunter ist die Toilettenanlage des Hauses untergebracht. Alle leerstehenden Räume sind im derzeitigen Zustand nur bedingt oder gar nicht nutzbar. Im Erdgeschoss wurden die maroden Fußböden bereits teilweise entfernt, ebenso Putze im Sockelbereich und alte Heizleitungen. Die Elektroanlage ist nicht mehr voll funktionsfähig. Die Fenster sind alle undicht und teilweise kaputt, der Fassadenputz nur noch in Teilen vorhanden , die Sandsteinteile schadhaft, das Mauerwerk ist salzbelastet, weist Fehlstellen und ausgewaschene Fugen auf. Die im 16. Jahrhundert an den Westflügel angebaute Tonsurkapelle weist massive Risse im Außenmauerwerk auf. Schiefe Fußböden im Obergeschoss des Westflügels sind sichtbare Zeichen von großen Absenkungen, verursacht durch ungünstige Lastableitungen, die sich bis auf das große Tonnengewölbe im Keller fortsetzen. Dieses Tonnengewölbe wird hinsichtlich seiner Standfestigkeit als gefährdet eingestuft. Den Räumlichkeiten des Westflügels kann so nur eine Verkehrslast von ca. 2 KN/m² ( Nutzung zu Wohnzwecken, Büro) zugeordnet werden. Der geschilderte Bauzustand erfordert zum Erhalt des Bauwerks, unabhängig von der Nutzung, bereits statisch-konstruktive Sicherungsmaßnahmen.

Die zur Archivnutzung erforderlichen dauerhaften Deckenbelastungen von 7,5 KN/m² für Standregale und von 12,5 KN/m² für Rollregale waren Gegenstand der statischen Betrachtung durch Dr. Behrens. Ertüchtigungsmaßnahmen in Form von Über-und Unterzügen, Stützen und entsprechende Fundamente, Stahlbetonbalken und Bodenplatten zur Lastableitung im Erdgeschoss können die erforderlichen Verkehrslasten gewährleisten, siehe Zeichnungen in der Anlage. Im Obergeschoss des Westflügels, wo auch nach erfolgter Instandsetzung und Ertüchtigung nur maximal 3,5 KN/ m² möglich sind, können der Verwaltungs-und Werkstattbereich und der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit untergebracht werden. Die zur Realisierung der Ertüchtigungsmaßnahmen einzubauenden Teile stellen Ergänzungen zum Bauwerk dar und zerstören nicht die Denkmalsubstanz. Die optische Beeinträchtigung soll so gering wie möglich gehalten werden, ist aber nicht vermeidbar. Zur Stabilisiering des Tonnengewölbes im Keller wurden von Dr. Behrens gemauerte Bögen, die auf einer Bodenplatte aufstehen vorgesehen.

Um im Obergeschoss eine effektive Flächennutzung zu erhalten ist der Rückbau von Zwischenwänden erforderlich.

 

Die Denkmalschutzbehörde signalisierte nach ersten Informationen zum Vorhaben ihr Einverständnis,beachtlich der Hochrangigkeit des Denkmals und üblicher Verfahrensweisen.

 

Kostenaufstellung auf Grundlage von Grobkostenschätzungen

 

Die nachfolgend aufgeführten Kosten erfassen die Gesamtkosten der Fassadeninstandsetzung von Klausur und Schulgebäude, die Kosten der Instandsetzungs-und Modernisierungsarbeiten zur Archivunterbringung in der Klausur ohne Aula und die zu ebendieser Nutzung erforderlichen Kosten zur Instandsetzung der Freitreppe und Terrasse im Hof sowie der Zugangstore.

In den separat aufgeführten Kosten für die Ertüchtigungsmaßnahmen zur Erlangung der erforderlichen Tragfähigkeit sind die Kosten für die statisch-konstruktiven Sicherungs-maßnahmen an der Tonsurkapelle und dem Tonnengewölbe im Keller integriert.

 

 

Ertüchtigungsmaßnahmen

 

                                            Westflügel          Südflügel                  Ostflügel     gesamt

                                            mit Tonsur-

                                            kapelle                                                                                .

Decke OG                             21.ooo,-               8.9oo,-                          ---

Decke EG                             32.5oo,-              24.3oo,-                      6.ooo,-

Gründung und Boden-

platten im EG                        17.1oo,-              21.9oo,-                    11.2oo,-

Tonnengewölbe                   17.8oo,-                  ---                             ---                       .

                                             88.4oo,-               55.1oo,-                    17.2oo,-  160.7oo,-

 

Freitreppe,Terrasse, Tore

 

Treppenunterbau und Stützwand reparieren, Freitreppe mit neuem Belag versehen, Terrasse pflastern, neues Geländer, Toranlage reparieren :                               70.5oo,-

 

 

Fassadenarbeiten

( Stein, Putz, Farbe, Fenster, Vergitterungen, Verblechungen)

 

                 Schulgebäude    Kreuzgang    West-u.Südflügel    Ostflügel          gesamt

                 ( Fundus )                              außen                      Ost/ West                         .

 

                  355.ooo,-           285.ooo,-      260.ooo,-                 243.ooo,-     1.143.ooo,-

 

 

davon nur

Fenster (Holz)   ---                  34.81o,-        59.ooo,-                   46.61o,-          14o.42o,-

oder/ und

Maßwerkfenster

u. Bleiverglasung ---              179.6oo,-       59.ooo,-                    46.61o,-          285.21o,-

 

 

Technische Anlagen (TA)

Heizung-ohne Flure u. Kreuzgang, Elektroanlage,

Brandmeldeanlage gemäß Brandschutzgutachten,

Einbruchmeldeanlage auf Eingänge und Flure, Sanitärinstallationen                3o5.ooo,-

 

Lift                                                                                                                       45.ooo,-

gesamt:                                                                                                            350.ooo,-

 

Instandsetzungs-und Modernisierungsarbeiten

 

Abbruch-, Maurer-, Putz-, Fußboden-, Holzbau-und Malerarbeiten, Einbau von Brandschutztüren gemäß Gutachten

                                                                                                                           41o.8oo,-

 

Ausstattung

 

Zur Aufbewahrung der überlieferten Bestände wird die vorhandene Regalausstattung genutzt. Die sehr begrenzte Aufnahmefähigkeit am derzeitigen Archivstandort und die mehrjährige Bauphase im Kloster werden zu einem hohen Übernahmestau führen, so dass mit dem Umzug ins Kloster die Anschaffung von Archivregalen mit einem derzeitigen Wert von ca. 32.2oo,- Euro erforderlich wird.

Dieser finanzielle Aufwand für die langfristige, sichere Aufbewahrung des Kulturgutes. wird standortunabhängig anstehen.

Mit dem Einsatz von Rollregalen in den Erdgeschossräumen mit einer Belastbarkeit von

12,5 KN/m² wird sich dort die Aufnahmefähigkeit fast verdoppeln, womit eine spätere erforderliche Kapazitätserweiterung möglich ist. Zu den dann anfallenden Kosten kann derzeitig noch keine seriöse Aussage getroffen werden.

 

 

Gesamtkostenschätzung inkl. Ausstattung :                                              2.166.7oo,-

 

Kosten ohne komplette Fassadenbearbeitung, nur Fenster(Holz)                     1.163.82o,-

wie vor stehend, aber Kreuzgangfenster bleiverglast inkl.Steinbearbeitung     1.308.61o,-

 

 

Die Finanzierung mit Städtebaufördemitteln im Programm Städtebaulicher Denkmalschutz ist möglich, die Abarbeitung technologisch in drei, wenn aus finanziellen Gründen erforderlich auch in mehr Jahresscheiben denkbar.

 


Finanzielle Auswirkungen (in EURO)

 

 

Einnahmen:         €

 

Ausgaben:

 

1. Kosten der zu be-              2. Jährliche Folge-              3. Maßnahmebezo-

    schließenden Maß-                  kosten:                  gene Einnahmen:

    nahme:   €                   €                  €

                                         %

 

  Mittel sind veranschlagt

                 €               VMH  €              Hhst.                             Hhst.                                 

                   2006                  2006                           

 

 

Mittel sind nicht veranschlagt, Finanzierung erfolgt:


Anlagen: